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Milchprodukte: Rückgang bei Produktion und Verbrauch – bis auf ein Erzeugnis

Sowohl die Produktion als auch der Verbrauch von Milch, Käse und Butter stagnieren von 2021 auf 2022. Nur bei Eiweißerzeugnissen verzeichnete die Branche einen Anstieg.
  • Herstellungsmenge und Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch gesunken
  • Um so viel weniger Käse, Butter und Milchfett und Milchfetterzeugnisse wurden hergestellt und konsumiert
  • Nur Eiweißerzeugnisse erlebten einen Anstieg
  • Anzahl der Milchviehbetriebe stark rückläufig

Nach vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank die hergestellte Menge an Konsummilch im Jahr 2022 um mehr als sechs Prozent auf rund 4,2 Millionen Tonnen. Der Pro-Kopf-Verbrauch erreichte mit 46,1 Kilogramm ein erneutes Rekordtief (- 900 Gramm).

Auch weniger Käse und Butter

Nicht nur die Produktion und der Verbrauch von Konsummilch sind gesunken, auch der Absatz von Käse und Butter ging zurück

  • Die Herstellungsmenge von Käse sank von 2,67 Millionen Tonnen im Jahr 2021 auf 2,64 Millionen Tonnen (- 1 Prozent) und zeigte damit erstmals seit dem Jahr 2017 einen Rückgang.
  • Der Pro-Kopf-Verbrauch von Käse sank von 25,3 Kilogramm im Jahr 2021 auf 24,6 Kilogramm in 2022.
  • Die Herstellungsmenge von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen sank um 0,1 Prozent auf 465.000 Tonnen. Bei Butter sank die hergestellte Menge im Jahr 2022 um ein Prozent; die stärkste Reduktion gab es bei Süßrahmbutter mit einem Minus von knapp 22 Prozent.
  • Der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen sank um 12,6 Prozent auf knapp 5,3 Kilogramm. Durch den geringeren Verbrauch stieg der Selbstversorgungsgrad für Butter, Milchfett- und Milchstreichfetterzeugnissen auf 105 Prozent.
Aus Milch erzeugt: Herstellung von Eiweißerzeugnissen stieg

Im Gegensatz zu den meisten Molkereierzeugnissen verzeichnete die Herstellung von Eiweißerzeugnissen aus Milch und Molke ein Plus von rund zehn Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg 2022 um knapp 4 Prozent auf 610 Gramm. Eiweißerzeugnisse finden unter anderem Verwendung in Sportlernahrung, Schmelzkäsezubereitungen oder Backmischungen.

1.900 Milchviehbetriebe weniger als im Vorjahr

Das BZL geht davon aus, dass gestiegene Preise für Milch und Milchprodukte sowie der zunehmende Absatz an pflanzlichen Milchalternativen zu den Ergebnissen beigetragen haben.

Die Zahl milchkuhhaltender Betriebe sank von 54.800 auf 52.900. Mit insgesamt 23.000 Tieren weniger hielt damit jeder Milchviehbetrieb durchschnittlich 72 Tiere. Die durchschnittliche jährliche Milchleistung pro Kuh stieg erneut von 8.481 Kilogramm auf 8.499 Kilogramm.

Foto: Grafvision/Adobe Stock 

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