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Milchpreise: So will die Bundesregierung die Milchviehhalter stärken

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat am Ende des Kongresses „Zukunft der Milchviehhaltung“ angekündigt, den Art. 148 der EU-GMO national umzusetzen. So werden Milchpreise und Lieferbedingungen vertraglich gestärkt. 
  • BMEL kündigt Stärkung der Milchviehhaltung durch die Umsetzung des Art. 148 GMO an
  • Milchpreise: Bundeskartellamt kritisierte Praxis schon mehrfach
  • BDM warnt vor Parteipolitik auf dem Rücken der Milchviehhalter
  • Download: Das beinhaltet der Art. 148 GMO

Ende August kündigte das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) einen Vorstoß an, die Milchviehhaltung über eine Gestaltung der Milchlieferbeziehungen zu stärken. Insbesondere soll das durch die Umsetzung des Art. 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) in nationales Recht geschehen. Das wird schon seit langem von einem breiten Bündnis der Milchviehhalter gefordert. Die Regelung in der EU-GMO ermöglicht es den Mitgliedsstaaten im Milchsektor verbindlich vorzuschreiben, dass Rohmilchlieferungen ausschließlich aufgrund schriftlicher Verträge erfolgen, die den Preis, die Menge und die Laufzeit enthalten.

Milchpreise: Bundeskartellamt kritisierte Praxis schon mehrfach

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) begrüßt den Willen der Bundesregierung, wie BDM-Vorstandsmitglied Manfred Gilch betont: „Die jetzt vorliegenden Vorstöße sind ein erster Schritt in die richtige Richtung.“ Der BDM sieht sich durch die schon mehrfache Kritik des Bundeskartellamts an der aktuellen Praxis der Milchpreisbildung gestärkt. „Wir fordern daher alle Parteien auf, im Sinne der Milchviehhaltung parteiübergreifend jeden Vorstoß hin zu mehr Wettbewerb im Milchmarkt konstruktiv zu unterstützen.“

BDM warnt vor Parteipolitik auf dem Rücken der Milchviehhalter

Gilch warnt aber davor, dass die aktuellen Vorschläge, die in unzähligen Gesprächen über alle Parteigrenzen hinweg bereits als unterstützenswerte Option beurteilt wurden, nun parteipolitischem Gezänke zum Opfer fallen. Das sei ein sicherer Weg, um die ohnehin schon deutliche Parteienverdrossenheit noch weiter zu befeuern. „Die im Wahlkampf von allen versprochene Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft darf nicht nur eine oft bemühte Worthülse sein“, so Gilch. Er hofft auf weitere Schritte, um der Milchviehhaltung zu ermöglichen, gewinnbringende Milchpreise über den Markt zu erwirtschaften.“

Der Art. 148 der GMO kann auf der Internetseite des BDM als PDF geladen werden.

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