Recht & SteuerTierhaltung

Milchpreis-Tief: Endlich Reißleine ziehen

Der Bauernverband sieht die einzige Chance im Zusammenhalt von Erzeugern, Politik und Handel.

Auf dem Deutschen Bauerntag in Erfurt hat der Deutsche Bauernverband (DBV) die katastrophale Entwicklung des Milchmarktes analysiert und Forderungen zur Verbesserungen der Marktsituation sowie zur Unterstützung des Milchmarktes vorgelegt.

Die Ursachen der schwierigen Marktsituation sieht der DBV in der verhaltenen internationalen Nachfrage. Auch die Auswirkungen des russischen Importembargos zeichnen sich nach wie vor deutlich ab. Die Molkereien fordert der Verband dazu auf, neue Märkte im Ausland zu erschließen. Gleichzeitig sollen die Unternehmen innerhalb Deutschlands mehr auf regionale Erzeugung setzen und die Verhandlungsoptionen gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel stärken. Eine Möglichkeit sei, durch Kontorbildung oder Fusionen zu gleichwertigen Verhandlungspartnern zu werden, so der Bauernverband.

DBV mahnt Discounter
Den Lebensmitteleinzelhandel fordert der DBV dazu auf, seine Marktmacht nicht zu missbrauchen und spricht dabei gezielt die Discounter an. Die offensichtliche Preisführerschaft weniger Lebensmitteleinzelhändler gelte es kartellrechtlich zu prüfen, heißt es weiter in der Erklärung. Gemeint sind damit die Niedrigpreisstrategien, die in Zeiten von Umweltschutz, Tierwohl und Landschaftspflege die geforderten Qualitätsstandards gefährden. Der Handel sei gefordert, gemeinsam mit den Erzeugern Verantwortung zu übernehmen, die Qualität müsse an der Ladentheke erwirtschaftet werden.

Auch Politik ist gefordert
Von der Politik fordert der Bauernverband Unterstützung durch direkte oder indirekte Maßnahmen und spricht dabei die von den europäischen Milchbauern im letzten Milchquotenjahr gezahlte Superabgabe von 900 Millionen Euro. Diese müsse dem Milchsektor zugute kommen, so das DBV-Präsidium. Neben der Nutzung des europäischen Sicherheitsnetzes für Krisenzeiten fordert der Verband auch das Bereithalten eines Liquiditäts- und Bürgschaftsprogramms für die Milcherzeuger sowie steuerliche Möglichkeiten zur Risikovorsorge.

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