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Milchpreis: Kümmert sich Merkel jetzt um die Milchviehhalter?

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter fordert von Kanzlerin Merkel, die Situation der Milchviehhalter mit dem derzeitigen Milchpreis zur Agenda zu machen.

Vergangene Woche besuchte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Milchviehbetrieb der Familie Trede in Nienborstel in Schleswig-Holstein. Sie informierte sich persönlich über die Situation bei den Milchviehbetrieben. Der Milchpreis ist noch nicht stabil. Die Kanzlerin löste damit eine Zusage ein, die sie im Wahlkampf 2017 gemacht hatte. Im Rahmen der ARD-Live-Sendung „Wahlarena“ hatte sich Merkel Fragen der Wählerinnen und Wähler gestellt. Auch Milchviehhalterin Ursula Trede erhielt damals die Gelegenheit, ihre kritischen Fragen an Merkel zu stellen. Während der Sendung lud sie die Bundeskanzlerin spontan ein, das Gespräch auf ihrem Milchviehbetrieb fortzusetzen.

Milchpreis bietet nicht genug Einkommen

Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hat die Bundeskanzlerin im Vorfeld des Besuchs aufgefordert, die deutsche und europäische Agrarpolitik neu auszurichten. Verbands-Sprecherin Jutta Weiß sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) „Es geht so nicht weiter. Mehrere Krisen in schneller Folge haben die Milchbetriebe massiv geschwächt.“ Die Betriebe müssten wieder in die Lage versetzt werden, ihr Einkommen in erster Linie über ihr Produkt Milch zu erwirtschaften, so Weiß. Derzeit hänge die Existenz vieler Milchbauern an den Direktzahlungen der EU. Über den Milchpreis sei nicht genug Geld zu verdienen. Sie fordert, dass die Rolle der Landwirte in der Kette der Lebensmittelproduktion, zu der auch Molkereien gehören, gestärkt werden. Der EU-Milchmarkt müsse krisenfester gestaltet werden. „Wir wollen nicht immer nach öffentlichen Geldern rufen müssen”, so Weiß. Auch vom 2017 gestiegenen Butterpreis haben laut Deutschem Bauernverband Milchviehhalter wenig. Beim diesjährigen Berliner Milchforum gelangte wieder die Lösung über AMIKO (Ablieferbares Milchkontingent) in den Fokus der Diskussion.

Agrarzahlungen frühzeitiger auszahlen

Die Grünen im Bundestag nutzten die Gelegenheit und riefen die Kanzlerin angesichts der anhaltenden Trockenheit zur Unterstützung der Landwirtschaft auf. Der agrarpolitische Sprecher Friedrich Ostendorff sagte der NOZ: „Die Lage ist in vielen Betrieben dramatisch. Wir stehen vor schweren Ernteausfällen. Es drohen Betriebspleiten.“ Merkel müsse sich dafür einsetzen, dass die Agrarzahlungen aus Brüssel frühzeitiger ausgezahlt werden, um die Liquidität der Betriebe zu sichern.

Milchkasko gegen Ausfälle

Zusätzlich zu den ohnehin niedrigen Einnahmen durch den Milchpreis, kann es passieren, dass die produzierte Milch nicht vermarktungsfähig ist. Gründe gibt es viele: Schad- oder Hemmstoffe in der Milch können schnell die gesamte Produktion unveräußerlich machen. Fehlfunktionen der Melktechnik und Kühlung sind nicht selten und bedeuten finanziellen Schaden sowie hohe Folgekosten. Die Chemnitzer gvf VersicherungsMakler AG hat die “Milchkasko” entwickelt. Sie bietet Schadenersatz bei Reduzierung des Milchgeldes, Absicherung der Folgekosten und finanziellen Ausgleich bei Wegfall der Tagesproduktion. Informationen dazu findet man auf der Internetseite des Unternehmens, das auf Absicherungen von Agrarbetrieben spezialisiert ist.

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