Milch: Einnahmen bei Bio langfristig stabil, konventionell zieht an
Im Vorjahr sanken die Milchpreise sowohl für Bio- als auch für konventionelle Milch. Doch im Fünf-Jahres-Vergleich stiegen die Preise für konventionell erzeugte Milch.
Die Molkereien zahlten 2018 den konventionellen Erzeugern durchschnittlich knapp 35 Cent pro Kilogramm Milch. Für Biomilch gab es gut ein Drittel mehr, nämlich rund 48 Cent. Das teilt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) mit. Im Vergleich der letzten fünf Jahre bedeutete das für die Bio-Milchbetriebe ein durchschnittliches Jahr. Konventionelle Betriebe hingegen erhielten rund 1,5 Cent mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Gegenüber 2017 war jedoch sowohl für konventionell erzeugte Milch (-5,2 Prozent) als auch für Biomilch (-1,6 Prozent) ein Preisrückgang zu verzeichnen.
Deutsche trinken weniger Milch
Die Nachfrage bestimmt bekanntlich den Preis. Laut Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist der Milchkonsum im vergangenen Jahr zurückgegangen. Demnach haben die Bundesbürger 2018 mit 51,5 Kilo pro Kopf um drei Prozent weniger Milch getrunken als 2017. Bereits in den Vorjahren sank der Milchkonsum stetig. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) schreibt, sieht der Deutsche Bauernverband (DBV) die Entwicklung in einem langfristigen Trend. „Die Präferenzen beim Konsum von Getränken verschieben sich zum Beispiel in Richtung Säfte oder Smoothies“, zitiert die Zeitung Ludwig Börger, DBV-Referatsleiter Milch. In Schwellenländern wie China steige der Trinkmilchkonsum jedoch weiter stark an.
Auch Butterverbrauch sank 2018
Bei Butter verhält sich die Entwicklung etwas differenzierter. Der Verbrauch sank im Vorjahr zwar um 2,8 Prozent auf 5,84 Kilo pro Kopf gegenüber 2017. Im Gegensatz zur Trinkmilch unterliegt allerdings Butter im Mehrjahresvergleich einem Auf und Ab. Das Minus im Vorjahr liegt laut DBV an den höheren Butterpreisen. „Deutsche Verbraucher reagieren sehr preissensibel und weichen zum Beispiel auf Margarine aus, wenn der Butterpreis steigt“, erklärt Börger in der SZ. Langfristig sei der Butterverbrauch aber stabil oder sogar leicht steigend.