Milch: Beobachtung statt Quote
Die Europäische Union (EU) hat eine Milchbeobachtungsstelle auf den Weg gebracht. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV), der diesen Schritt begrüßt, berichtet, bat EU-Agrarkommissar Dacian Cioloş, Vertreter der Milcherzeuger und Molkereien an einen Tisch, um das Konzept vorzustellen.
Ziel sei es, aktuelle Daten über Milchpreise, Produktionsmengen und -kosten sowie Entwicklungen am Weltmarkt zeitnah zu veröffentlichen. Milcherzeuger- und verarbeiter seien im Hinblick auf das Auslaufen der Milchquote im kommenden Jahr auf mehr Transparenz und auf die Information der Europäischen Milchbeobachtungsstelle angewiesen, heißt es aus Brüssel. „Die neue GAP (Gemeinsame Agrarpolitik, Anm. der Red.) stärkt die Rolle der Interessenträger, indem sie für eine ausgewogene Entwicklung des Milchsektors sorgt. Dafür brauchen wir Datentransparenz und eine präzise Marktanalyse.“, ist sich Cioloş der Wichtigkeit einer solchen Beobachtungsstelle sicher. „Der wirkliche Nutzen der Beobachtungsstelle liegt aber in der konstruktiven Auswertung unterschiedlicher Marktanalysen. Dies wird ein unverzichtbares Instrument der Entscheidungsfindung für die Kommission ebenso wie für die Mitgliedstaaten.“, so der Kommissar weiter.
Auch die internationale Ausrichtung sei wichtig, da die europaweiten Verflechtungen den Milchmarkt maßgeblich beeinflussen. Der DBV hätte in den vergangenen Jahren wiederholt auf die Notwendigkeit eines europäischen Agrarmarktinformationssystems hingewiesen, heißt es vonseiten des Verbandes. Mit Blick auf die Liberalisierung der Weltagrarmärkte müsse die EU ein Interesse daran haben, allen landwirtschaftlichen Sektoren fundierte Marktanalysen zu bieten. Der DBV erwartet sich auch weitere Schritte der EU in diese Richtung.
Die Milchquotenregelung soll mit 31. März 2015 Geschichte sein.