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Metzger erfindet weltweit erstes Getränk aus Fleisch

Dem Pfälzer Peter Klassen und seinem Team ist es gelungen, ein Getränk herzustellen, das eine vollwertige Mahlzeit ersetzen soll.

Metzger Peter Klassen aus Temmels an der Mosel ist in der dreijährigen Entwicklungsphase gelungen, das weltweit erste Getränk aus Fleisch zu entwickeln. „Wir hören immer wieder, Bouillon gebe es doch schon“, sagt der 55-Jährige. Aber genau das sei der springende Punkt. Klassen hat gemeinsam mit seinem Koch und Ernährungsberater Stefan Kimmel und seinem Sohn Philipp geschafft, nicht nur Fleisch so fein zu pürieren, dass man es trinken kann. Vor allem ist er stolz darauf, dass es flüssig bleibt und das Getränk ein Jahr haltbar ist. „Im Gegensatz zu Fleischbrühe nimmt man hier eine vollständige Fleischmahlzeit zu sich, denn das Fleisch bleibt drin“, so Klassen, „bei der Brühe wird es nach dem Kochen wieder rausgenommen.“

Der Metzger verarbeitet Rind- und Hühnerfleisch. Das Getränk ist vorerst in drei Geschmacksrichtungen erhältlich: „Butched Beef“ ist naturbelassen,, „Beef Bombay“ etwas rassiger gewürzt und das Hähnchenfleisch „Poulet Royal“ trägt eine deutliche Currynote.

Entwicklung mit Herausforderungen

Wie das Fleisch flüssig bleibt, ist Klassens Geheimnis. Den restlichen Herstellungsprozess verrät er: Nachdem das Fleisch gewolft wurde, um die Fasern schon größtenteils zu zerstören, wird es drei bis vier Stunden mit Gemüse gekocht. Dann werden die Zutaten so lange püriert, bis sie flüssig sind. Dieser Prozess dürfe aber erst beginnen, nachdem sich das Fleisch in seiner ganzen Struktur aufgelöst hat. Zum Schluss kommen die Gewürze rein. Für die lange Haltbarkeit sorgt die Sterilisierung. Das Rindfleisch bezieht Klassen aus der Region Mosel und Luxemburg. Das Hähnchenfleisch kommt zwar auch aus Deutschland, wird aber vom Großhandelsunternehmen Seus zugeliefert, weil es in der Region keine Geflügelzüchter gibt.

Kein Spaßgetränk

Klassen sieht in seinem Produkt „kein Spaßgetränk“, wie er sagt. Ihm gehe es um „Wirkung vor Geschmack“. Einerseits sei es eine echte Innovation für Sportler, erklärt der Pfälzer. Ihnen sei es möglich, so vor der Betätigung eine vollwertige Mahlzeit zu sich zu nehmen. „Den Verdauungsprozess, der normalerweise im Magen erfolgt, haben wir schon mit der Auflösung der Fleischstruktur erledigt“, sagt er. Eine andere Zielgruppe sieht Klassen in Menschen, die krankheitsbedingt keine feste Nahrung zu sich nehmen können. Vor allem soll das Getränk aber Menschen ansprechen, die einfach keine Zeit zum essen haben – wie LKW-Fahrer oder Geschäftsleute – aber trotzdem auf die wertvollen Inhaltsstoffe von Fleisch nicht verzichten wollen.

Innovation für die Zukunft

Peter Klassen sieht mit der Innovation seinen Betrieb gut für die Zukunft aufgestellt. „Vor allem für meinen Sohn Philipp ist die das Produkt gedacht“, sagt er, „Vor dem Hintergrund der Billigstrategien der Discounter möchte ich, dass er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch zukünftig ordentlich bezahlen kann.“ Philipp Klassen, bislang für die Wurstgroßküche zuständig, leitet die extra für die Herstellung und den Vertrieb gegründete Klassen Vertriebes GmbH. Mit Blick auf das harmonierende Vater-Sohn-Gespann ist der Name des Produktes nur logisch: „Pete & Phil’s“ – Peter und Philipp.

Das Getränk in Glasflaschen ist ab Anfang Oktober vorerst in ausgewählten Supermärkten und Tankstellen in den Regionen Trier und Luxemburg erhältlich. Den deutschlandweiten Vertrieb will er nach und nach aufbauen. Der Onlineverkauf läuft ebenfalls kommende Woche an. Sein Produkt in Billigläden zu platzieren, schließt Klassen kategorisch aus. „Das beste, das passieren könnte, ist, dass das Produkt in keinem Discounter zu finden ist“, so Klassen, „denn Fleisch ist zu wertvoll, um als Ramschprodukt zu enden.“

 

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