Maschinenhändler lernen gruuna kennen
In dieser Woche gab es im gruuna-Blog wenig Bewegung. Gestern waren Kunden bei uns in Grüna zu Gast, die sich über den Landwirtschaftsmarkt im Internet informierten und ihn testeten. Für uns bedeutete das viel Vorbereitungszeit. Wir konnten die Kunden, vor allem Maschinenhändler und Erzeuger, von unserer Idee überzeugen. Außerdem erhielten wir viele Anregungen zur Verbesserung und Erweiterung von gruuna.
„Ich bin begeistert von eurem Elan und Mut, so etwas auf die Beine zu stellen“, sagte Erik Unger, der über unsere XING-Gruppe zu der Testveranstaltung eingeladen wurde, nach dem Test. Der Diplom-Agraringenieur fand besonders spannend, dass man auch langfristige Geschäfte über gruuna abwickeln kann und damit eine Ergänzung zum Handel über die Warenterminbörsen hat. „Immerhin kann auf gruuna ein Erzeugnis verkauft und der Liefertermin auf die Zeit nach der Ernte festgelegt werden.“
Die Maschinenhändler waren am Anfang des Testtages skeptisch eingestellt. Der Gebietsschutz beim Handel mit Neumaschinen vieler Hersteller sichert ihnen einen festen Absatzmarkt – und sorgt gleichzeitig für Probleme beim überregionalen Verkauf. Zudem gibt es bereits eine Reihe von Anzeigenportalen, in denen sie ihre Maschinen anbieten können.
gruuna bietet ihnen jedoch Vorteile. Anders als bei einem Anzeigenportal ist bei unserem Geschäftsmodell die Maschine mit einem Mausklick sofort verkauft. Zwar summieren sich bei einem teuren Produkt die gruuna-Gebühren von 1,53 bzw. 1,71 Prozent zu höheren Kosten als der Preis einer Anzeigenschaltung. Dafür entfallen bei uns aber zeitaufwändige Verkaufsverhandlungen, denn die Handelsbedingungen der Händler werden mit dem Kauf akzeptiert. Außerdem gibt es keine Rabatt-Verhandlungen (die oft deutlich mehr als 1,71 Prozent Abschlag bedeuten) und keine Interessenten, die sich auf mehrere Angebote melden um dann mit verschiedenen Händlern zu verhandeln.
Auch die Option Sicherer Handel überzeugte die Maschinenhändler: Transportschäden oder Zahlungsausfall werden damit abgesichert. Käufer, die am Sicheren Handel teilnehmen, zahlen entweder per Vorkasse oder sind durch einen Warenkreditversicherer geprüft. Damit entsteht sofort eine höhere Vertrauensbasis, als beim anonymen Kontakt über ein Anzeigenportal. „Hier minimiert man das Risiko, dass es beim Handel mit ausländischen Kunden auf jedem Portal gibt“, war Danilo Heller, Landmaschinenhändler von der Firma LTZ aus Chemnitz, am Nachmittag überzeugt.
Der Testtag sollte jedoch nicht nur Werbung für gruuna sein. Wir wollten wissen: Was für Fragen tauchen zu dem Konzept des Landwirtschaftsmarkts auf? Welche Probleme sehen die Händler? So wurde ausführlich darüber diskutiert, was passiert, wenn eine Maschine während des Angebots auf gruuna anderweitig verkauft wird. Die Antwort: Jedes Produkt kann problemlos und kostenlos wieder von unserer Plattform gelöscht werden, so lange noch niemand darauf geboten hat.
Ein anderes Gesprächsthema war das fehlende Bewertungssystem auf gruuna. Bewusst haben wir uns dafür entschieden, auf nachträgliche Bewertungen zu verzichten. „Bei den Landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die sehr viele verschiedene Eigenschaften haben, kann es schnell zu minimalen Abweichungen kommen“, erklärte Harald Herrmann von gruuna. „Es besteht die Gefahr, dass es zu negativen Bewertungen kommt, obwohl das verkaufte Erzeugnis nur geringe Abweichungen hat, die ein anderer Käufer problemlos akzeptieren würde.“
Einen dazu passenden Vorschlag aus der Runde werden wir jedoch weiter diskutieren: Nach dem Handel können sich Käufer und Verkäufer und per Mail zum Ablauf des Geschäfts äußern. Wir werden das intern auswerten – und Probleme zwischen den Unternehmen lösen.