Leitlinie: Vorratsschutz mit möglichst wenig Chemie
Das Julius Kühn-Institut hat eine Leitlinie für Vorratsschutz mit möglichst wenig Chemie herausgegeben.
Unter der Federführung des Julius Kühn-Instituts (JKI) wurde im Bundesanzeiger die “Leitlinie für den integrierten Pflanzenschutz im Sektor Vorratsschutz“ publiziert. Das JKI hat den umfassenden Ratgeber zusammen mit Verbänden und weiteren Behörden erarbeitet. Die neue Leitlinie soll dazu beitragen, die Verluste im Vorratsschutz weiter zu reduzieren, wobei auf chemische Mittel und giftige Gase möglichst verzichtet werden soll. Denn nicht nur auf dem Feld, sondern auch in den Lagern und den verarbeitenden Betrieben schädigen Insekten, Milben, Nager und Vögel die Ernteprodukte.
Leitlinie für integrierte Anwendung ohne Chemie
Das Ziel ist, Vorteile nicht-chemischer Methoden, zum Beispiel thermischer oder biologischer Art, aufzuzeigen. Nur dann werden sie gegenüber den chemischen Mitteln bevorzugt angewendet. Zu diesen zählen auch Begasungsmittel und Phosphorwasserstoff. Nicht selten muss der Schädlingsbefall derzeit mit Chemie kontrolliert werden, da die Bausubstanz der Lager oder die Lagerhygiene mangelhaft sind, beziehungsweise die Reinigung der Ernteprodukte vor der Einlagerung nicht erfolgreich war. Der integrierte Pflanzenschutz ermöglicht Vorbeugung, Bekämpfung und Dokumentation in der richtigen Reihenfolge.
Praktische Demonstration in Betrieben
Um die Ziele der Leitlinie weit zu verbreiten, fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium seit diesem Jahr das Vorhaben „Netzwerk für den Wissenstransfer und die Implementierung der Leitlinie integrierter Pflanzenschutz im Sektor Vorratsschutz (VSnet)“. Das JKI und der Bundesverband der agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) koordinieren das Projekt. Sieben Betriebe aus der Landwirtschaft, dem Handel und der Verarbeitung demonstrieren die Inhalte der Leitlinie, die so weiterentwickelt wird. Ebenso gehören Dienstleister wie Schädlingsbekämpfer oder Berater zum Verbund von VSnet.
Die Leitlinie kann auf der Internetseite des JKI als PDF abgerufen werden.