Recht & Steuer

Landwirtschaft kritisiert Mindestlohn

Der Mindestlohn von 8,50 Euro scheint so gut wie beschlossene Sache zu sein. Trotzdem sind nicht alle glücklich, wenn er eingeführt wird. Neben der Autobranche haben auch Vertreter der Landwirtschaft Bedenken, ob der diese Lohnuntergrenze nur Vorteile bringt.

Wie das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa berichtet, hat sich allen voran jetzt der Bauernverband Baden-Württemberg zu Wort gemeldet. Es werde befürchtet, dass durch eine Lohnuntergrenze dadurch Arbeitsplätze, vorallem von Saisonarbeitern, verloren gehen könnten. „Gerade bei personalintensiven Kulturen mit viel Einsatz von Handarbeit decken dann die Preise nicht mehr die Lohnkosten“, gibt die Sozialreferentin des Verbandes, Nicole Spieß, gegenüber der dpa zu bedenken.

Auch der Geschäftsführer des Karlsruher Marktkontors Obst und Gemüse, Alfred Pfister, äußert sich kritisch und befürchtet, dass die Konsumenten rasche Preissteigerungen infolge von Lohnerhöhungen nicht mitmachen würden. Regionale Erzeugnisse würden dann nochmehr durch günstigere Produkte aus Osteuropa verdrängt werden, befürchtet Pfister weiter.

In Deutschland sind etwa 1,1 Millionen Menschen für die Landwirtschaft tätig. Abzüglich der Betriebsinhaber und Familienmitglieder sind ungefähr 200.000 Beschäftigte außerfamiliär angestellt und an die 350.000 jährlich als Saisonarbeitskräfte beschäftigt. Die Tätigkeit letzterer würde die Produkte, wie zum Beispiel Spargel, betreffen, deren eventuelle Preisanstiege durch einen Mindestlohn dem Verband Sorgen bereiten.

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