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Landwirte sollen in der Schweiz zum Studium verpflichtet werden

In der Schweiz sollen Landwirte künftig nur noch staatliche Förderungen bekommen, wenn sie Betriebswirtschaft studieren.

Derzeit reicht in der Schweiz eine abgeschlossene landwirtschaftliche Lehre, um Anspruch auf Direktzahlungen zu erhalten. Wie blick.ch berichtet, könnte sich das bald ändern. Demnach plant der Bundesrat, dass nur noch Landwirte, die ein paar Semester Studium absolvieren, von den Förderungen profitieren. Grund sei, dass die Betriebsführung immer komplexer wird.

Landwirte sollen auch Betriebswirte werden

Die Änderung ist Teil der Schweizer Agrarpolitik 22+. Diese legt die Landwirtschaftspolitik für die Jahre 2022 bis 2025 fest. Laut blick.ch sollen demnach Landwirte nach der fachlichen Ausbildung noch zwei bis drei Semester Betriebswirtschaft studieren und so mehr etwa über Marketing und Personalführung erfahren. Ausgenommen sind kleine Bergbauernhöfe. Des Weiteren würde die Regelung nur für neue Betriebsgründungen gelten, nicht für Landwirte, die schon Direktzahlungen beziehen.

Bauernverband befürchtet Nachwuchsprobleme

Der Schweizer Bauernverband sieht das Vorhaben des Bundesrates kritisch. “Die Pläne des Bundesrats sind gut gemeint, aber unrealistisch”, sagt Bauernpräsident Markus Ritter gegenüber blick.ch. Er weist darauf hin, dass nur rund jeder Fünfte, der heute eine Ausbildung im Landwirtschaftsbereich abschließt, eine bestandene Berufs- oder gar Meisterprüfung vorweisen könne. Das bedeute laut Ritter, dass nur noch 20 Prozent der Neubauern Anspruch auf Direktzahlungen hätten. Sicher ließe sich diese Quote steigern, so  Ritter, doch nicht in einem Maße, wie sich dies der Bund vorstellt. “Dazu reichen bei vielen die schulischen Leistungen einfach nicht aus.”, so der Präsident. Er befürchtet ein massives Nachwuchsproblem.

Auch die Schweizer Parteien üben Kritik an den Plänen des Bundesrates. Der Bundesrat ist in der Schweiz die oberste leitende und vollziehende Behörde.

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