Kuh-Investment für die Ertragssteigerung
In der Schweiz versucht ein Landwirtschaftsbetrieb, das Bergweiden mit Hochlandrindern wieder zu etablieren. Mehrere Jahrzehnte lang wurden die Berge aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr beweidet – mit teilweise spürbaren Folgen für die Natur. Damit sich die traditionelle Viehhaltung wieder lohnt, setzen Landwirte dort auf Kuh-Aktien. Die Rendite gibt es in Fleisch.
Die Idee des Unternehmens Natur Konkret ist einfach: Für 2500 Schweizer Franken erwirbt ein Kunde »seine« Kuh. Dafür erhält er zehn Jahre lang Fleisch im Wert von jeweils 350 Franken. Insgesamt also ein Gewinn von 1000 Franken. Ein lohnendes Investment, solange der Kunde nicht seinen Appetit auf das Fleisch verliert.
Mit den Aktien wird nicht nur der Landwirtschaftsbetrieb unterstützt, sondern auch eine lange zurückgedränkte Form der Bewirtschaftung finanziert. Teilweise seit über 25 Jahren verzichten viele Schweizer auf das traditionelle Bergweiden. Daraufhin setzte eine flächendeckende Verbuschung ein. Durch das Vorrücken der Waldflächen drohten offene Flächen für immer verloren zu gehen. Die Schottischen Hochlandrinder des Betriebs soll diesen Trend stoppen.
Zur Zeit weiden die Tiere von »Natur Konkret« in 25 Gemeinden des Tessins. Die über 400 Tiere finden nach Angaben der Landwirte ihre Nahrung auf etwa 2500 Hektar Weidefläche.
Um die Erträge ihres Öko-Alpfleisch-Betriebs weiter zu erhöhen, bieten die Schweizer auch Schlafen im Stall an. Für 20 Franken und mit dem eigenen Schlafsack kann man sich auch Heu betten und in dem (tierfreien) Stall übernachten. Einen eigenen Online-Shop gibt es selbstverständlich auch.