Krautfäule: Überfall im Schatten der Nacht
Der Phytophthora infestans ist eine besonders aggressive Pilzart und zählt zu den Eipilzen. Abgesehen hat es das überflüssige Gewächs auf Nachtschattengewächse wie Kartoffeln und Tomaten. Niedersachsen ist in diesem Jahr besonders vom Befall des Pilzes betroffen. Landwirt Cord-Hinrich Jördens aus dem etwa 130 Kilometer südlich von Hamburg gelegenen Dörfchen Suderwittingen sieht die Ursache bei den warmen Temperaturen zu Pfingsten dieses Jahres, wie er dem norddeutschen Webportal az-online.de sagt.
Der Erreger ruft die sogenannte Kraut- und Braunfäule bei Tomaten und Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln hervor. Die Fäule macht sich zuerst an älteren Blättern bemerkbar und zeigt sich als braune Flecken unterschiedlicher Größen, die sich nach geraumer Zeit schwarz färben. Grundlage, damit sich der Pilz ausbreiten kann, ist warm-feuchtes Wetter. Wenn die klimatischen Bedingungen passen, verbreitet er sich von den Blättern ausgehend auf die restliche Pflanze und schließlich auf die Frucht. Der unliebsame Gast ist auch nicht leicht klein zu bekommen. Er überwintert in bereits befallenen Kartoffeln.
Da der Pilz auch ansonsten sehr widerstandsfähig ist, gilt es, bei der Bekämpfung einiges zu beachten. Zum Beispiel muss man mit der Spritzung unmittelbar vor dem Erstbefall beginnen, damit er der Chemie überhaupt weicht. Wenn man die Pflanzen zu früh behandelt, ist das mit erheblichen Kosten verbunden, ohne dass eine Wirkung erzielt wird. Auf was man bei der Bekämpfung des Phytophthora infestans achten muss, hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft auf ihrer Internetseite zusammengestellt.
Cord-Hinrich Jörgens allerdings hat sich mit der ausgebrochenen Fäulnis zu beschäftigen. Er kann nur mehr Schadensbegrenzung betreiben. Einen Teil seiner Kartoffeln, die er auf rund 30 Hektar anbaut, habe es arg erwischt, wie er az online weiter mitteilt. Der Niedersachse sieht die Misere allerdings verhältnismäßig gelassen: „Wir haben die Pflanzen im Blick und können jederzeit reagieren.“
Weitere Informationen gibt es auch auf der Website von ISIP (Informationssystem Integierte Pflanzenproduktion).