Medien & Marketing

Konsumenten wollen Milchkühe auf Weide sehen

Die Mehrzahl der Konsumenten lehnt Stallhaltung von Milchkühen ab und bewundert die Tiere lieber auf der Weide. Das ist das wenig überraschende Ergebnis einer Verbraucheranalyse der Uni Göttingen.

In der Studie, welche die Göttinger Agrarökonomen in der Fachzeitschrift „International Food und Agribusiness Management Review“ veröffentlichten, fallen Begriffe wie tierlieb und gesund. Stallkühen schreiben die Verbraucher diese Attribute nicht zu.

Vor allem die Gruppe der qualitätsbewussten Konsumenten sei auch bereit, mehr für Produkte aus Weidehaltung zu bezahlen. Die Gruppe der Weidebefürworter mit geringem Einkommen und niedrigem Bildungsniveau zeige eine signifikant geringere Zahlungsbereitschaft für Weidemilch, heißt es weiter in dem Fachartikel. „Das Phänomen, dass Verbraucher in ihrer Rolle als Bürger die Weidehaltung zwar bevorzugen, als Konsument jedoch weniger darauf achten, welche Produkte sie letztlich kaufen, wird häufig als ,Consumer-Citizen-Gap‘ beschrieben“, erklären die Wissenschaftler. „Es gibt eine klare Diskrepanz zwischen den Wünschen als Bürger und dem Verhalten als Konsument.“

Dem Wunsch nach Weidemilch schreiben die Autoren der Studie ein hohes Marketingpotential für kleinere Betriebe zu. Es gebe mittlerweile vermehrt Produkte zu kaufen, die mit „Weidemilch“ deklariert sind. Damit soll Landwirten, die ihre Kühe auf die Weide lassen, ein höherer Milchpreis gezahlt werden können. „Der Marktanteil solcher Produkte ist in Deutschland derzeit jedoch marginal“, so die Experten.

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