Kohleausstieg: NRW baut auf Landwirtschaft
Kohleabbau war schon immer die Triebfeder Nordrhein-Westfalens. Nach dem Kohleausstieg will man sich auf die Landwirtschaft konzentrieren. Das Motto des Projektes: Brot statt Braunkohle.
Die nordrhein-westfälische Landwirtschafts- und Umweltministerin Ursula Heiner-Esser hat angekündigt, dass nach dem Kohleausstieg im sogenannten Rheinischen Revier die Land- und Ernährungswirtschaft die Region voranbringen soll. „Eine moderne Agrarpolitik wird den bevorstehenden Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Modellregion aktiv mitgestalten“, so die CDU-Politikerin.
Landwirtschaft Triebfeder nach Kohleausstieg
Für die Landesregierung Nordrhein-Westfalens ist ein erfolgreicher Strukturwandel des Rheinischen Reviers im Zuge des Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung eine zentrale Aufgabe. „Die regionale Land- und Ernährungswirtschaft kann und wird hier als wichtige Triebfeder eine aktive Rolle einnehmen. Brot statt Braunkohle.” Durch die Erzeugung von Nahrungsmitteln, aber auch als Lieferant nachwachsender Rohstoffe werde eine moderne Agrarpolitik den bevorstehenden Veränderungsprozess aktiv mitgestalten, sagte Heinen-Esser in Jülich auf der Veranstaltung „Neues Rheinisches Revier – Strukturwandel mit moderner Land- und Ernährungswirtschaft“. Ihr Ministerium hatte gemeinsam mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier dazu eingeladen.
Netzwerk soll Innovationen koordinieren
Im Rahmen der Veranstaltung wurde ein neues regionales Branchennetzwerk gegründet, das die gemeinsamen Aktivitäten begleiten, koordinieren und als Forum für den Austausch dienen soll. Die „Plattform für Lebensmittel, Agrarwirtschaft, Innovation und Nachhaltigkeit (PLAIN)“ soll die verschiedenen Interessen und Bedürfnisse aufgreifen und umsetzen. „Ich sehe gute Chancen, dass diese neue Plattform ein wichtiger Gestalter des Rheinischen Reviers hin zu einer nachhaltigen Modellregion wird – mit vielen neuen, qualifizierten Arbeitsplätzen in Industrie, Handwerk und Gewerbe”, so die Ministerin.
Nachhaltigkeit statt Ressourcenausbeutung
Den entscheidenden Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation sieht die Landesregierung in Innovationen. Anstelle von Ressourcenausbeutung rücken die Initiatoren Lösungen in den Mittelpunkt, die zur Mehrfachnutzung nachwachsender Rohstoffe beitragen. Ministerin Heinen-Esser sieht großes Potenzial in der Bioökonomie: „Mit Hilfe der Land- und Ernährungswirtschaft und entsprechenden Zukunftstechnologien können wir Lösungen entwickeln, wie eine Wirtschaft jenseits fossiler Rohstoffe organisiert werden kann.” Das Rheinische Revier sieht sie als Modell für andere Strukturwandelregionen. Eine dafür wichtige Grundlage seien eingespielte Partnerschaften zwischen Land- und Ernährungswirtschaft, Forschung und weiterverarbeitender Industrie bis hin zu den Verbrauchern.