Klöckner: “Verbraucher sollten freiwillig mehr bezahlen”

Agrarministerin Julia Klöckner fordert von den Verbrauchern und vom Handel eine höhere Wertschätzung.

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat die Verbraucher dazu aufgefordert, einen höheren Anteil ihres Einkommens für Essen auszugeben. Das berichtet faz.net unter Berufung auf die Deutsche Presseagentur (dpa). „Da liegen wir mit weniger als zehn Prozent am unteren Ende der Europäischen Union“, zitiert das Nachrichtenportal die CDU-Politikerin.

Interesse der Verbraucher an Nachhaltigkeit gestiegen

Der “Allgemeinen Frankfurter Sonntagszeitung” sagte Klöckner, dass es gut sei, dass sich heute Menschen mehr für die Methoden der Tierhaltung interessieren. Die Ministerin weiter: „Dann müssen sie aber auch wissen, dass das mehr kostet – und sagen: Ich esse vielleicht nicht mehr jeden Tag Fleisch, dafür aber besseres.“

Kritik an Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels

Die Landwirtschaftsministerin kritisierte auch die Preispolitik des Handels. Sie finde es unanständig, „wenn der Handel die Kunden mit Dumpingpreisen für Fleisch in den Laden lockt, damit sie dort andere Produkte kaufen“, zitiert faz.net aus der dpa-Meldung. Nur bei höheren Preisen könnten Tierhalter auch weiterhin in Deutschland produzieren, ohne dass es zu Importen aus Ländern mit niedrigeren Standards komme.

Teuer ist nicht mehr automatisch hochwertig

“Es stimmt nicht mehr, dass teure Lebensmittel automatisch gut seien und preiswerte automatisch schlecht”, weiß die Landwirtschaftsministerin. Nötig sei, Verbrauchern das Leben zu erleichtern, sie nicht für dumm zu verkaufen und deutlich zu machen, wo es unterschiedliche Produkt- und Prozessqualitäten gebe. „Dann werden wir auch eine ausdifferenzierte Zahlungsbereitschaft erleben”, sagte sie in dem dpa-Interview.

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