Klimawandel: Umweltbundesamt empfiehlt neuen Sortenmix
Experte des Umweltbundesamtes empfiehlt Landwirten einen Sortenmix gegen Folgen des Klimawandels. Grünen-Chef Hofreiter pocht auf Ackerbaustrategie.
2019 ist das zweite extrem trockene Jahr in Folge. Im Umweltbundesamt (UBA) laufen die Forschungen zusammen, wie sich Landwirte an die vermehrt trockenen Jahre, die als Auswirkungen des Klimawandels gelten, anpassen können. Sebastian Ebert vom UBA empfahl in einem Interview mit “Inforadio RBB”, dass Landwirte mit einer Veränderung des Sortenmix den Folgen des Klimawandels entgegenwirken könnten. „Die Besonderheit in diesem Sommer ist: Wir hatten einen niederschlagsarmen Winter und auch 2018 war es trocken“, sagte Ebert dem Sender.
Ungewöhnlich trockene Jahreszeiten in Folge
„Die Bodenfeuchte ist in diesem Sommer besonders gering“, so der UBA-Experte weiter. Mögliche Methoden im Ackerbau, um der Trockenheit etwas entgegen zu setzen, sei ein veränderter Sortenmix, zitiert ihn “Inforadio RBB”. Konkret meint Ebert damit, frühreife, mittel- und spätreifende Pflanzen zu mischen. Außerdem empfiehlt er Untersaaten und Zwischenfrüchte, die den Boden dauerhaft bedecken. Die Böden nicht komplett umzupflügen, sei bodenschonender und eine Möglichkeit, die Landwirte nutzen könnten.
Hofreiter: Klimawandel verlangt Ackerbaustrategie
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter wirft währenddessen Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner Versagen vor. Er forderte in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) die CDU-Ministerin auf, “endlich eine Ackerbaustrategie auf den Tisch zu legen”. „Viele Bäuerinnen und Bauern stehen das zweite Jahr in Folge vor einer existenzbedrohenden Situation, während Agrarministerin Klöckner mit leeren Händen dasteht“, sagte er der Zeitung. Er reagierte damit auf die aktuelle Erntebilanz, die der Bauernverband vergangen Freitag vorgestellt hat. „Spätestens nach dem Dürresommer 2018 hätte das Landwirtschaftsministerium alle Register ziehen müssen, um schnell einen Plan für einen zukunftsfähigen, klimarobusten Ackerbau vorzulegen“, kritisierte Hofreiter. Er forderte mehr Vielfalt auf dem Acker statt “Mais- und Weizenmonotonie”, wie er sagte. „Die Milliardengelder, die in die Landwirtschaft fließen, müssen endlich zum Aufbau einer klimagerechten und stabilen Landwirtschaft genutzt werden“, so der Grünen-Chef.