Tierhaltung

Käsepreisrutsch: BDM schlägt Alarm

Sind Milchprodukte nichts mehr wert? Nach Aldi, Norma und Netto kündigten der Nachrichtenagentur dpa zufolge auch Edeka und Rewe Preissenkungen bei Käseartikeln an. Die Begründung der Handelsketten: Gesunkene Rohstoffpreise! Betroffen von der Preisschlacht sind unter anderem Käseaufschnitt sowie Frisch- und Schmelzkäse. Aber auch Sahneprodukte sind bereits vergangenes Wochenende teilweise um mehr als 13 Prozent gefallen.

Indessen fordert der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) die Händler dazu auf, „gemeinsam wirtschaftliche und soziale Verantwortung zu übernehmen“. Konkret mahnt der Verein den Lebensmittelhandel, dass es bei den anstehenden Vertragsabschlüssen keine weiteren Preissenkungen geben dürfe. Von der Molkereiwirtschaft erwartet der BDM, dass Milchprodukte nur zu Preisen verkauft werden, welche die Erzeugungskosten decken. An die Verbände der Molkereiwirtschaft wird appelliert, dass alles dafür getan wird, dass die Verharmlosung der Marktentwicklung ein Ende hat. Von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) erwartet man, dass zeitnah ein runder Tisch, an dem alle Beiteiligten Platz nehmen, einberufen wird. Es sei dringend notwendig, über Lösungsansätze für eine Gestaltung eines wirkungsvollen Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt zu reden, heißt es aus dem BDM.

„Die Schere zwischen den Milcherzeugerpreisen und den Erzeugungskosten öffnet sich mit der aktuellen Preissenkung wieder stärker und beschert den Milchviehhaltern enorme Wertschöpfungsverluste, die Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum gefährden“, so BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. Problematisch sei gleichzeitig, dass das bestehende Sicherheitsnetz für den Fall einer Milchmarktkrise nicht ausreicht und die Diskussion um eine Neugestaltung auf der Stelle trete, sorgt sich Schaber.

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