Käse, Tomaten und Blumen: Dag, Nederland!
Mal die Schäkereien zwischen Deutschland und den Niederlanden und Wohnwagenklischees beiseite gelegt, hat die Monarchie an der Nordsee gerade landwirtschaftlich viel zu bieten. Deutschland ist nach Kanada und den USA der wichtigste Handelspartner der Niederlande.
Das hat gruuna.com dazu bewegt, sein landwirtschaftliches Handelsportal auch auf Niederländisch zu präsentieren.
Agrarvielfalt
Die Gesamtfläche des „Flachen Landes“ wird zu etwa 64 Prozent landwirtschaftlich genutzt, davon sind ungefähr 9 Prozent Wasserfläche, also für die Fischerei bestimmt.
Neben dem Fischfang, der mit einem Exportwert von jährlich 2,5 Milliarden Euro hauptsächlich außerhalb des Landes abgesetzt wird, sind die Niederlande natürlich für Käse international bekannt.
Historiker gehen davon aus, dass auf dem Gebiet der heutigen Niederlande bereits 200 vor Christus Käse hergestellt wurde. Aus dem Mittelalter sind bereits Käsemärkte überliefert, die von Städten mit besonderem „Wiegerecht“ ausgerichtet werden durften.
Der frühe Beginn der Milchverarbeitung spiegelt sich heute wieder. Der durchschnittliche Niederländer verzehrt 15 Kilogramm Käse pro Jahr. Der meiste Käse, der weltweit exportiert wird, stammt aus der Monarchie. Insgesamt setzt die Milchindustrie 7 Milliarden Euro im Jahr um. Die meisten Käsesorten sind nach Städten benannt, wie zum Beispiel der Edamer, der Limburger und nicht zuletzt der Gouda, in dessen Ursprungsstadt ein „Waaghaus“ aus dem Mittelalter ein überregional bekanntes Touristenziel darstellt.
Tulpen aus Amsterdam
Nicht nur in der Haupstadt Amsterdam gibt es Tulpen, wie die im alten Schlager beschriebenen Blumen. Blüten der verschiedensten Gattungen sind in den Niederlanden allgegenwärtig. Auch hier ist man Exportweltmeister. Jährlich werden Schittblumen und Topfpflanzen im Wert von etwa 5 Milliarden Euro weltweit exportiert. Die „Flora Holland“ ist als Genossenschaft die größte Blumenbörse der Welt.
Auch der Gemüseanbau spielt eine große Rolle, wobei Zwiebel, Möhren und Co. aus dem nordwestlichen Nachbarland bei deutschen Verbrauchern nicht immer auf Vertrauen stoßen. Trotzdem liegt der Exportwert weltweit ebenfalls im Milliarden-Euro-Bereich.
Die erfolgreichste Gemüsesorte ist die Tomate, die 26 Prozent des gesamten Gemüseanbaus ausmacht. Weißkohl, Gurken und Paprika werden ebenfalls gezüchtet und exportiert. Selbst vor exotischen Früchten machen die „Oranje“, wie die Niederländer aufgrund ihres Königshauses, den von Oranjienburg, volkstümlich genannt werden, nicht zurück. Denn unter Glas werden selbst Melonen gezüchtet.
Beim Fleisch setzen die Niederländer auf Schwein und Geflügel. Rindfleisch spielt eine eher untergeordnete Rolle. Wobei der Schweinefleischexport von 2012 auf 2013 um ganze sieben Prozent zurück ging. Die Holländer importieren mehr Schwein aus Deutschland und sind drauf und dran mit dem eignen Fleisch China zu erobern.
Die Landwirte aus der Nachbarschaft sind also Exportweltmeister in mehreren Disziplinen. Ob es für die Niederlande für einen Fußball-Weltmeistertitel reicht, wird sich im Juni in Brasilien herausstellen.