Tierhaltung

Ist der Staupe-Virus für Nutztiere gefährlich?

Bei Füchsen wurde Staupe nachgewiesen. Der Virus kann auch für Menschen gefährlich sein. Doch wie steht es um die Bedrohung für Nutztiere in der Landwirtschaft?

In Schleswig-Holstein wurde bei einigen Füchsen erstmals seit 2009 wieder Staupe nachgewiesen. Die virale Infektionskrankheit greift den Magen-Darm-Trakt an und äußert sich durch akuten Durchfall und heftiges Erbrechen. Auch der Atmungsapparat kann betroffen sein. Nasenausfluss, „Backenblasen“ oder verschärfte Atemgeräusche sind ein Indiz, dass ein Tier von dem Virus befallen ist.

Vor einigen Jahren erst haben Wissenschaftler der Uni Würzburg herausgefunden, dass der Virus rein theoretisch auf den Menschen übertragbar ist, da er in seiner Struktur eng mit dem menschlichen Masernvirus verwandt ist. Deshalb rät das Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein dringend davon ab, lebende oder tote Tiere zu berühren.

Doch was, wenn sich ein Fuchs etwa einer Geflügelzucht nähert? Ist Staupe auf landwirtschaftliche Nutztiere übertragbar? Veterinär-Pathologin Dr. Claudia Szentiks vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) beruhigt: „Staupe kann nur auf Karnivoren (Fleischfresser, Anm. d. Red.) übertragen werden.“ Für Rinder, Schweine, Schafe oder auch Pferde besteht also keine Gefahr. „Dem einzigen Nutztier, dem die Staupe gefährlich werden kann, ist der Herdenschutzhund und der Hütehund in der Freilandtierhaltung, aber diese Arbeitshunde sind geimpft, daher besteht für sie auch keine Gefahr“, sagte die Wissenschaftlerin zu gruuna.com.

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