Internationale Grüne Woche: Ohne ländliche Regionen geht’s nicht
Am 16. Januar startet in Berlin die diesjährige Internationale Grüne Woche (IGW) als Leistungsschau und Kommunikationsplattform der deutschen und internationalen Landwirtschaft. Neben herausgeputzten Produktpräsentationen aus allen Kontinenten und der traditionellen Tierhalle wird diesesmal verstärkt der Dialog zwischen Stadt und Land forciert.
Das Bundeslandwirtschaftministerium (BMEL) sowie Vereine und Verbände zeigen in der Sonderschau „Lust aufs Land – gemeinsam für die ländlichen Räume“ (Halle 4.2), wie ländliche Gegenden zukunftsfähig gestaltet werden können. Im Mittelpunkt stehen dabei die Bürger des ländlichen Raumes, die mit Einfallsreichtum und Engagement das Schicksal ihrer Dörfer selbst in die Hand nehmen und sich für lokale Einkaufsmöglichkeiten, attraktive Ortskerne und für ein abwechslungsreiches Kulturangebot einsetzen. Themen sind unter anderem Versorgung und Mobilität, aber auch der Ausbau der Breitbandinfrastruktur und Bildungsmöglichkeiten. Stadtbewohner sollen bei der Schau mit Landbewohnern in den Dialog treten. Abgerundet wird die „Lust aufs Land“ von einem Nonstop-Bühnenprogramm, Gesprächsrunden, Musik, Kochshows und vielem mehr.
Frauen auf dem Land
Die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen auf dem Land wird ebenfalls thematisiert. Frauen in Deutschland verdienen im Durchschnitt 22 Prozent weniger als Männer. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung brachte ans Tageslicht, dass diese Einkommenslücke in ländlichen Regionen noch einmal zehn Prozent höher ist.
Weltpremiere: Energie aus dem Moor
Auch die Energieversorgung braucht innovative Ideen. Als Repräsentanten des Modellvorhabens LandZukunft des BMEL stellen zwei Regionen ihre kreativen Ansätze zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten vor. Die Region Werra-Meißner aus Hessen zeigt im Rahmen der „Wertschöpfungskette Holz“ moderne Möbel, deren Rohstoffgewinnung und Produktion in der Region erfolgt. Vorpommern-Greifswald beschreitet neue Wege einer standortgerechten Moornutzung mittels Paludikultur, also der landwirtschaftlichen Nutzung nasser Moore. Bei der Präsentation wird das weltweit erste Heizwerk für Niedermoorbiomasse vorgestellt, das wiedervernässte Moore als Brennstoff verwendet und so fossile Energie einsparen kann, die rund 290.000 bis 380.000 Litern Heizöl entspricht.
Dialog mit Tierschützern
Die IGW bietet auch eine Plattform für Landwirte, Tierschützer und Verbraucher, sich anzunähern. Mit dem zweistufigen Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ hat der Deutsche Tierschutzbund eine transparente und wissenschaftlich fundierte Kennzeichnung eingeführt, die nach Kriterien für die tiergerechte Haltung und Behandlung von Masthühnern beziehungsweise Mastschweinen erfolgt. Am Messestand informieren Referenten der Akademie für Tierschutz und Berater des Deutschen Tierschutzbundes über die Einstiegs- und die Premiumstufe des Labels, das dem Verbraucher eine bessere Orientierung und den Tieren ein perspektivisch besseres Leben bietet.
Partnerland der Internationalen Grünen Woche ist dieses Jahr Lettland. Die weltgrößte Messe für Ernährung und Landwirtschaft findet von 16. bis 25. Januar auf dem Messegelände Berlin statt.
Alle Informationen:
www.gruenewoche.de