Imker vermieten Bienen deutschlandweit
Ein norddeutscher Imker hat ein Franchise-System zur Vermietung von Bienenvölkern aufgebaut. Ein US-amerikanischer Konzern setzt auf künstliche Bienen.
Ein Imker aus Bremen vermietet Honigbienen an Landwirte, die mit den geliehenen Bienen Bestäubungsengpässe ausgleichen können. Wie die Nordwest-Zeitung berichtet, hat Dieter Schimanski sein Unternehmen “Bee-Rent” bereits 2015 gegründet. “Das war eine absolute Spaß-Idee”, sagte er der Zeitung. Inzwischen stehen 150 Mietvölker in ganz Deutschland zur Verfügung.
Honig und Bestäubung
Die Grundidee des Franchise-Systems mit inzwischen 10 Partnern war, Verbrauchern Honig von eigenen Blumen zu ermöglichen. Die Imker kümmern sich um den Aufbau der Kisten, die Pflege und die Honigernte. Den Honig erhalten Kunden später in Gläsern mit eigenen Etiketten. Vor dem Hintergrund des Bienen-Rückgangs hat sich das Geschäftsmodell entwickelt. Auch Landwirte können die Bienen für die Bestäubung ihrer Pflanzenbestände mieten.
Alternative künstliche Bienen?
Der US-Einzelhandelskonzern Walmart beschäftigt sich ebenfalls mit dem Rückgang der Insekten, beschreitet aber einen ganz anderen Weg. Das Unternehmen hat das Patent für Roboter-Bienen angemeldet. Laut der Online-Ausgabe der Zeitung USA Today fliegen die autonomen Mini-Drohnen von Pflanze zu Pflanze und sammeln Blütenstaub. Mit dem eingesammelten Pollen fliegen sie dann zu anderen Pflanzen und bestäuben sie damit.
Über die genaue Funktionsweise hält sich Walmart bislang weitgehend bedeckt. Mein weiß nur so viel: Eine zweite Drohne fliegt hinterher und prüft mit Sensoren, ob die Bestäubung erfolgreich war. Offenbar kommunizieren die künstlichen Bienen über Geräusche, die sie abgeben.
Walmart erweitert Agrar-Patente
Des weiteren wurde bekannt, dass der Konzern auch ein Patent für eine Drohne angemeldet hat, die kranke Pflanzen und Früchte erkennt. Das Fluggerät könne eigenständig Pestizide an den betroffenen Stellen versprühen, um den Befall einzudämmen, berichtet das Analyseunternehmen CB Insights. Das Einzelhandelsunternehmen beschäftigt sich nicht uneigennützig mit derartigen Entwicklungen. Der weltweit agierende Konzern hat den Umwelt- und Naturschutz für sich entdeckt und kommt Kundenwünschen nach, die in Europa schon gang und gäbe sind: Das Sortiment wird nach und nach um Obst und Gemüse aus regionaler und ökologischer Landwirtschaft erweitert.