Holzdiebstahl kein Kavaliersdelikt: Schrecken Peilsender ab?
Die steigenden Energiekosten sind wohl ein Grund für eine rasante Zunahme von Holzdiebstahl-Delikten, die viele, die den Wald mit einem Selbstbedienungsladen verwechseln, als Kavaliersdelikt sehen. Dem ist aber nicht so. Das „mitgehen lassen“ von Holz, ob Baum oder abgelegtes Holz, ist genauso eine Straftat, wie jeder andere Diebstahl.
Die waldreichen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland melden jährliche Schäden jenseits der 100.000 Euro-Marke. Die Dunkelziffer soll weit höher liegen. Laut Waldbesitzerverbänden seien die Leidtragenden oft die Käufer, da meist Holz geklaut wird, das bereits bezahlt ist und nurmehr auf die Abholung wartet. Es sind allerdings auch professionelle Banden unterwegs. In Hessen beispielsweise verschwanden vor einigen Jahren über Nacht mehrere Lkw-Ladungen Baumstämme, die für ein Sägewerk bestimmt waren.
Elektronisch den Tätern auf der Spur
Eine neue Methode soll potentielle Holzräuber nun abschrecken. Mit GPS-Sendern wollen die Forstämter künftig den Holzdieben auf die Schliche kommen. Die Sensoren sollen die Ämter via Satellitenortung direkt zum gestohlenen Holz führen. Ein solcher Sender kostet zwar 400 Euro pro Stück. Wenn man die Kosten allerdings gegen den Schaden, der durch Holzklau entsteht, aufwiegt, zahlt sich die Investition allemal aus. In Baden-Württemberg hat gerade erst eine Testphase der Hightech-Methode begonnen. „Natürlich können wir nicht jeden Stamm mit GPS ausstatten. Wir setzen vor allem darauf, dass allein durch die Gewissheit, jeder Stamm könnte so einen Sensor haben, eine dementsprechend abschreckende Wirkung erzielt wird,“ erklärt Hans-Joachim Hormel, Leiter des zuständigen Amtes für den Holzverkauf des Landesbetriebes ForstBW gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“.
Legal günstig an Holz kommen
Wenn man sich mit offenen Augen auf die Suche begibt, kann man auch auf legale Weise an günstiges Holz kommen. Zwar nicht so billig, wie gestohlen, aber man wird dabei wenigstens nicht zum Straftäter. Eine gute Möglichkeit bietet das Internet. Im landwirtschaftlichen Handelsportal gruuna.com zum Beispiel, warten einige Angebote auf Abnehmer. Der Vorteil liegt klar auf der Hand, man hat den Preisvergleich auf einen Blick und muss dazu nicht einmal das Haus verlassen.