NeuestePflanzenbauTierhaltung

Höherer Futterertrag und besser fürs Grundwasser: Forscher setzen Hoffnung in Spitzwegerich

Wissenschaftler testeten in einer Feldstudie, welche Auswirkungen eine Futtermischung aus Spitzwegerich und Luzerne hat.
  • Spitzwegerich im Futter
  • Höherer Ertrag und Schutz des Grundwassers
  • Empfehlung der Forscher für die Aussaat

In einer Praxisstudie untersuchten Forscher, unter anderem des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung ZALF, wie sich Spitzwegerich in Kombination mit Luzernen als Futter auswirkt. Das Ergebnis: Der Futterertrag kann im Vergleich zu herkömmlichen Mischungen, wie zum Beispiel mit Wiesenschwingel, verdoppelt werden. Gleichzeitig gelangt weniger Nitrat in das Grundwasser. 

Mehr Futtermittel und weniger Belastung des Grundwassers

Die Wissenschaftler führten die Feldversuche im ökologisch bewirtschafteten Wasserschutzgebiet Canitz bei Leipzig durch. „Gerade im Herbst, wenn die Pflanzen weniger Stickstoff aufnehmen, steigt das Risiko, dass Nitrat ausgewaschen wird. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Spitzwegerich nicht nur die Futtermenge erhöht, sondern auch aktiv zum Schutz des Grundwassers beiträgt“, erklärt die Erstautorin der Studie Tsvetelina Krachunova. Der Spitzwegerich enthält nach Angaben des ZALF natürliche Inhaltsstoffe, die die Umwandlung von Ammonium zu Nitrat im Boden verlangsamen. Dadurch bleibt mehr Stickstoff in einer Form erhalten, die Pflanzen nutzen können, die aber nicht so leicht ausgewaschen wird. Das sei besonders wichtig in Zeiten mit viel Regen und wenig Pflanzenwachstum, heißt es.

Spitzwegerich im Futter: Wissenschaftler geben Anbauempfehlung ab

Die Forscher empfehlen, Spitzwegerich gezielt und in angepasster Menge auszusäen, um eine Überwucherung der Luzerne zu vermeiden. Eine Aussaatmenge von etwa einhundert keimfähigen Samen pro Quadratmeter erwies sich beim Feldversuch als optimal. Die Ergebnisse sind besonders für Regionen mit Wasserknappheit oder für den Einsatz in Wasserschutzgebieten relevant.

Die Studie erschien in der internationalen Fachzeitschrift Agronomy Journal und kann online abgerufen werden.

Foto: Tsvetelina Krachunova/ZALF

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner