Hitzewelle: Kartoffeln verbrennen, Getreide standhaft
2013 ist das Jahr der verheerenden Wetterextreme. Im Frühjahr überfluteten Wassermassen der Flüsse nahezu in ganz Europa die Landschaft. Der Sommer ist, bis auf einige wenige Gewitterfronten, gekennzeichnet von Hitze mit überdurchschnittlichen Temperaturen. 35 bis 40 Grad Celsius waren in den letzten Wochen keine Seltenheit. Die Landwirtschaft ist wohl wirtschaftlich die leidtragende Branche und nachhaltig bekommen natürlich auch die Konsumenten durch unvermeidliche Preissteigerungen die Ernteausfälle zu spüren.
Werden die Ernteschäden durch die Flutkatastrophe mit 40 bis 80 Prozent geschätzt, sollen es durch die Hitze bis 20 Prozent, in manchen Regionen allerdings sogar 50 Prozent, sein. Der Schaden geht in die Millionen. Am meisten sind Kartoffeln und Mais betroffen. Der Bauernverband befürchtet, dass die Ernten in allen Bereichen niedriger ausfallen werden. „Der Mais rollt bereits seine Blätter, um sich vor dem Vertrocknen zu schützen.“, beschreibt Michael Lohse vom Deutschen Bauernverband nur ein Beispiel gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus. Auch bei den Kartoffeln merkt man die Trockenheit auf den ersten Blick. Die oberirdischen Teile der Pflanzen sind vollkommen unzureichend ausgebildet. Durch diesen Umstand ist der Boden durch die ansonsten Schatten werfenden Pflanzen unzureichend bedeckt und der direkten Sonne ausgesetzt. Die Kartoffeldämme erwärmen sich und brechen auf, ein Teufelskreis.
Verlust bleibt an Bauern hängen
Im Bundesschnitt zahlen Verbraucher derzeit 1,17 Euro je Kilogramm Kartoffeln. Das ist schon der erste Preisanstieg, normalerweise muss der Kunde ungefähr 80 Cent hinlegen. Die Kartoffeln sind so teuer wie seit Jahrzehnten in diesen Monaten nicht mehr. Marktanalysten rechnen damit, dass die Preise noch weiter ansteigen. Nichtsdestotrotz können die Ernteschäden nicht aufgefangen werden. Die höheren Preise können den Verlust nicht abfangen, da der Lebensmittelhandel und in weiterer Folge die Konsumenten die eigentlich gerechtfertigten Summen nicht bezahlen würden.
Besser haben es Getreidebauern, denn sowohl Getreide als auch Raps fühlen sich bei den Saharatemperaturen wohl. In manchen Regionen werden die Ernten sogar höher geschätzt als im Vorjahr. Bei den Zuckerrüben verhält es sich ähnlich. Auch hier wird die Ernte im üblichen Durchschnitt ausfallen.