Hier zahlen Verbraucher gerne Geld für gute Agrarideen
Konsumenten geben gerne Geld für die gewünschte Qualität aus. Für regionale Projekte, aber auch alle anderen Investitionen gibt es die Möglichkeit, diese mit Crowdfunding zu finanzieren.
Konsumenten bezahlen gerne für regionale Lebensmittel und unterstützen auch freudig Landwirte, die eine Idee verfolgen, aber das Geld dafür nicht haben. Das Stichwort ist „Crowdfunding“ und ist im Prinzip ganz einfach. Man stellt sein Projekt online vor. Menschen, die das Vorhaben gut finden, unterstützen dieses finanziell.
In anderen Wirtschaftbereichen hat sich das Verfahren in den vergangenen Jahren bereits zur Normalität etabliert. In der Landwirtschaft tut man sich aber noch schwer, Anerkennung zu finden. Die Investitionsmethode ist aber ganz gut, wenn man sich an eine seriöse Crowdfunding-Plattform wendet.
Mehr Geld als benötigt
Dass es möglich ist, Menschen für eine Idee so zu begeistern, dass sie finanziell helfen, hat im Vorjahr das Projekt „Milchquelle – 24 h Hofmilch zum Selberzapfen“ des Landwirts Benjamin Meiser aus Brandenburg gezeigt. Auf visionbakery.com, eigenen Angaben zufolge die zweitgrößte Crowdfunding-Plattform in Deutschland, hat er dazu aufgerufen, für einen Milchautomaten zu spenden – mit Erfolg! 101 Unterstützer haben insgesamt 5.504 Euro gegeben. Die Beträge der öffentlichen Spender reichten von 2 bis 150 Euro. Das Ergebnis überstieg die Erwartungen des Landwirtes. Eingestellt hatte er das Ziel 4.476 Euro. Gespendet wurden 5.504 Euro. Vom Überschuss hat Meiser eine rotierende Kuhbürste gekauft.
Wie funktioniert Crowdfunding?
„Crowdfunding“ wird gängig als „Schwarmfinanzierung“ übersetzt. Auf einer entsprechenden Internetplattform, wie eben visionbakery.com, stellt man sein Projekt möglichst umfangreich vor. Über einen gewissen Zeitraum wird gesammelt. Das Geld verwaltet bis zum Ende der Aktion die Plattform. Sollte der für das Projekt benötigte Betrag nicht zustande kommen, erhalten die Unterstützer ihr Geld zurück. Der Betreiber der Crowdfunding-Plattform behält einen bestimmten kleinen Prozentsatz, quasi als Provision, ein.
Transparenz ist für den Erfolg wichtig
Zu empfehlen ist, über den aktuellen Stand des Projektes zu bloggen. Die meisten Plattformen haben einen Blog-Bereich, in dem man Unterstützer und potentielle Unterstützer regelmäßig über die aktuelle Entwicklung informieren und mit diesen in Kontakt treten kann.
Gegenleistungen anzubieten, ist ebenfalls kein Nachtteil. Meiser etwa hat auf seiner Präsentationsseite beschrieben, was Spender bekommen. Ab 2 Euro Spende bekam der Unterstützer einen Milchjeton für einen Liter Milch, ab 20 Euro eine Hofführung mit Milchverkostung und Eierpräsent. Die Abstufungen gingen hin bis zu einem Gruppenevent bei der Ernte ab 1.500 Euro Unterstützung. Der Kreativität sind auch beim Geldsammeln keine Grenzen gesetzt.
Seriöse Crowdfunding-Plattformen
www.leetchi.com
www.kickstarter.com
www.indiegogo.com
www.startnext.com
www.visionbakery.com
www.kalemdo.com
www.youcan2.de
www.series-zero.eu
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
Hallo,
das ist mal ein toller Beitrag. Wie in vielen anderen Branchen auch, finden alternative Finanzierungsquellen ein immer größeres Interesse. Die gute alte Bank ist zwar noch die etablierteste Quelle, wenn man ein bisschen Cash braucht.
Aber gerade wenn man mal etwas ausprobieren möchte und die bekannten Pfade verlässt, wird es für die Banken und mit den Banken immer ein bisschen schwierig…
Toll, dass ihr hier ein wenig Licht ins dunkle bringt 🙂
Weiter so und viel Erfolg!