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gruuna.com wächst: Buen día España

Die landwirtschaftliche Handelsplattform gruuna.com hat mit Juli nicht nur ihre Seitenstruktur verbessert und noch kundenfreundlicher gemacht. Die Inhalte der Seite sind jetzt neben Englisch und Polnisch auch auf Spanisch verfügbar. So können Kunden Handelsbeziehungen in einem noch größeren Umkreis aufbauen. Spanisch wird übrigens weltweit von rund 440 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen. Das sind mehr als jene, die mit Englisch aufgewachsen sind. Die spanische Sprache ist auch in großen Teilen Süd- und Mittelamerikas sowie in Teilen Nordafrikas beheimatet.

Wie sieht das Land aus, dessen Sprache die Reise um die Welt antrat, um eine der meistgesprochenen zu werden? Wie ist die Landwirtschaft strukturiert, wie arbeiten die Bauern und was wird angebaut?

Verkaufsschlager Fleisch
Insgesamt werden 54 Prozent der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Bekannt ist Spanien, das gemeinsam mit seinem westlichen Nachbarland Portugal und dem Zwergstaat Andorra sowie mit Gibraltar, das immer noch britische Kronkolonie ist, die Iberische Halbinsel bildet, vor allem für seine Oliven und den Wein, aber auch Weizen und Mais sowie Zuckerrüben, Orangen und Zitronen werden angebaut und vermarktet. Hervorgehoben muss ebenfalls der Reisanbau werden, ohne den es das Nationalgericht Paella nicht gäbe.

Auch die Viehzucht nimmt in Spanien einen großen Stellenwert ein. Neben Schafen und Ziegen ist die Rinderzucht ein großes Thema. Feinschmecker lieben das qualitativ hochwertige Fleisch zum Beispiel vom Morucha-Rind. Bei den Milchprodukten ist unter anderem der Mahón-Menorca-Käse zu erwähnen. Der Hartkäse ist sogar EU-weit als geschützte Ursprungsbezeichnung eingetragen. Schweine liefern den berühmten Serrano-Schinken bis in Deutschlands Supermarkt-Regale. Der luftgetrocknete Schinken ist bekannt für sein kaum fasriges Fleisch und die mild-aromatische Note. Er wird vom Hausschwein geliefert und ist eine günstigere Alternative zum Jamón Ibérico, der traditionellerweise vom dunkelhäutigen iberischen Schwein stammt. 2012 exportierte Spanien so viel Fleisch, wie noch nie. Im Vergleich zu 2011 stieg die Ausfuhrmenge an Fleisch und Fleischerzeugnissen um etwa 13 % auf rund 1,5 Millionen Tonnen. Der Exporterlös kletterte um 17 % auf 3,6 Milliarden Euro. Den Großteil davon machten mit 2,9 Mrd. Euro die Ausfuhren an unverarbeitetem Fleisch aus. Für dieses konnte ein Plus von 21 Prozent verbucht werden.

Mit einer Küstenlänge von knapp 5.000 Kilometern und den Inselgruppen, wie den Balearen und den Kanarischen Inseln, ist auch die Fischerei eine wichtige Einnahmequelle.
Auch der Tourismus ist für die Landwirte ein interessantes Zusatzgeschäft. Die Fincas (landwirtschaftliche Grundstücke mit Landhaus) sind beliebte Ziele für Erholungssuchende aus aller Welt.

Spanien exportierte 2012 Produkte aus Landwirtschaft und Jagd mit einem Volumen von rund 2,3 Milliarden Euro nach Deutschland. Im Gegenzug führte Deutschland nur Waren im Wert von ungefähr 167 Millionen Euro nach Spanien aus. Spanien ist übrigens das einzige Land in der EU, indem gentechnisch veränderte Pflanzen nennenswert kommerziell genutzt werden. Seit über zehn Jahren wird in mehreren Regionen Bt-Mais MON 810 angebaut.

Konservative Agrarpolitik und deutsche Technik
Dem spanischen Landwirtschaftsministerium, das im Gegensatz zum deutschen, auch für Umwelt zuständig ist, steht Miguel Arias Cañete als Minister vor. Er gehört der konservativen Partei „Partido Popular“ an. Innerhalb der EU verteidigt er nach wie vor die politische Einstellung zur Gentechnik seines Landes.

Agrartechnisch gibt es bislang wenig Austausch zwischen Spanien und Deutschland, was sich mit dem spanischen Auftritt von gruuna.com rasch ändern kann. Spanische Agrartechnik-Unternehmen gibt es, so wie in anderen südeuropäischen Ländern, kaum. Das heißt, der Markt ist noch sehr offen. Die in Spanien ansässigen Firmen sind in mittel- und nordeuropäischer Hand. So betreibt zum Beispiel der bayrische Landmaschinenhersteller Fliegl ein Werk auf der Halbinsel.

Bei den Agrarmessen steht Spanien Deutschland um nichts nach. Davon gibt es etwa ein Dutzend, zum Beispiel die EuroFruit, auf der sich alles um Nahrungsmittel, Obst und Saatgut dreht oder die FIMA Zaragoza, bei der es nicht nur um Landtechnik geht, sondern auch um Agrarwirtschaft.

Alles in allem ist Spanien ein interessanter Partner für den landwirtschaftlichen Austausch.

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