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Glyphosat: Deutschland stimmt erneuter EU-Genehmigung nicht zu

Eine Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten lehnte die weitere Zulassung von Glyphosat ab. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir ordnete die Entscheidung ein.
  • EU-Mitgliedstaaten lehnen erneute Glyphosat-Zulassung ab
  • Auch Deutschland stimmt gegen den Wirkstoff
  • Auf EU-Ebene fehlen zuverlässige Daten zur Auswirkung von Glyphosat
  • BMEL berät über nationale Umsetzung der EU-Entscheidung

Der Vorschlag der Europäischen Kommission zur Verlängerung der Genehmigung des Pflanzenschutz-Wirkstoffes Glyphosat hat im Ständigen Ausschuss der EU-Kommission für Pflanzen, Tiere, Lebensmittel und Futtermittel keine qualifizierte Mehrheit gefunden. Zu viele Mitgliedsstaaten hatten Bedenken gegen das Vorhaben vorgetragen. Kritikpunkte waren vor allem die fehlenden Daten zu den Auswirkungen auf Biodiversität, Böden und Gewässer.

Glyphosat: Auch Deutschland lehnt Verlängerung der Zulassung ab

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begrüßt die Entscheidung der EU-Staaten.: „Glyphosat schädigt unzweifelhaft die Biodiversität. Deshalb hat Deutschland der Genehmigungsverlängerung von Glyphosat so wie zahlreiche andere Mitgliedsstaaten nicht zugestimmt“, erklärte der Grünen-Politiker die Entscheidung Deutschlands. Die EU-Kommission sei gut beraten, dieses Signal und das Artensterben in Europa ernst zu nehmen. Özdemir kritisiert, dass die EU-Kommission mit ihrem Vorschlag das im EU-Recht verankerte Vorsorgeprinzip ignoriere.  

Daten zu Auswirkungen von Glyphosat fehlen

Bisher steht auf EU-Ebene keine anerkannte wissenschaftliche Methode zur Bewertung des Risikos für die Artenvielfalt zur Verfügung. Laut Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) bräuchte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ein Mandat zur Entwicklung einer solchen Methode. Übergangsweise bietet das Ministerium die von Deutschland bereits vorgestellte Interimsmethode zur Bewertung der Biodiversität an. So könnten Datenlücken schnell und zuverlässig geschlossen werden, heißt es aus Berlin. 
Im nächsten Schritt sichtet das Bundeslandwirtschaftsministerium den EU-Beschluss und berät darüber, was nun auf nationaler Ebene zu tun ist.

Foto: barskefranck/Pixabay.com

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