Tierhaltung

Gibt es die effizienteste Kuh?

Milchbauern beschäftigen sich immer wieder mit der Frage, wie die ultimative Kuh sein soll. Steigende Energiekosten, Verkaufspreise und Kraftfutterkosten haben einen großen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg und die Rentabilität der Milchwirtschaft. Eine zentrale Rolle dabei spielt natürlich das Futter. Nahezu ein Allheilmittel ist Kraftfutter. Wer auf dieses verzichten will, aus welchem Grund auch immer, für den gibt es Alternativen, um seine Kühe trotzdem effizient halten zu können. Effizienz bedeutet immer, die Waage zwischen Ausgaben und Einnahmen so gering wie möglich zu halten. Deshalb ist die effiziente Kuh jene, für die möglichst wenig Fremdmittel zugekauft werden muss.

Ein Allgäuer Landwirt zum Beispiel kauft jährlich 250 Kilogramm Gerste pro Kuh zu, das restliche Futter kommt aus dem eigenen Betrieb. Die Kühe werden im Winter nur mit Heu bzw. Grummet, das sind der 2. und der 3. Schnitt, gefüttert. Die Leistungsstärksten im Stall bekommen darüber hinaus noch drei Kilogramm Grascobs und bis zu 1,5 Kilogramm Gerste zusätzlich pro Tag. Im Sommer sind die Kühe tagsüber auf der Weide und werden über Nacht mit Wiesengras im Stall versorgt. Falls das Gras zu jung ist, wird noch Heu beigemengt. „Mit diesem Futter geben hoch leistende Kühe im Sommer teilweise deutlich über 40 Kilogramm Milch und im Winter bis zu 35 Kilogramm Milch am Tag.”, so der Bayer.

Auch der Komfort für die Milchkühe spielt bei der Effizienz eine große Rolle. Das fängt an bei den baulichen Maßnahmen und geht bis hin zur Stalltemperatur, vor allem in Zeiten von Hitzewellen wie diesen Sommer kann sich ein zu heißer Stall extrem auf das Milchverhalten der Tiere auswirken. Über Kuhkomfort berichtete gruuna.com bereits in einem eigenen Artikel.

Wenn man es schafft, den Zukauf von Futter möglichst gering zu halten und dann noch durch den Komfort das Beste aus den Tieren holt, dann kann man von effizienten Milchkühen sprechen.

Österreicher erforschen Kuheffizienz
Im Rahmen des aktuellen Projektes „Efficient Cow“ haben sich nun österreichische Institutionen unter der Federführung des Verbandes „Rinderzucht Austria“ daran gemacht, in landwirtschaftlichen Betrieben gemeinsam mit den Betriebsführern die Effizienz zu steigern, genau Buch zu führen und am Ende des Projektes das Ergebnis zu veröffentlichen. Dazu werden momentan in Österreich Landwirte gesucht, die sich beteiligen wollen. Die Organisatoren erhoffen sich nach Abschluss des Projektes eine Definition, wie die ultimative Milchkuh aussieht und was ein Landwirt dafür tun muss, um diese im Stall zu haben.

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