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Gibt es bald keine Bienen mehr?

Die Honigbiene ist das kleinste Haustier der Welt und nicht nur wichtig, den Honig für Frühstücksgenießer zu liefern, sondern auch unverzichtbar für Natur und Landwirtschaft.

Zusammen mit rund 560 (!) heimischen Wildbienenarten sorgt sie für Vielfalt in der Natur und bestäubt nicht nur Wildpflanzen, sondern auch Kulturpflanzen und verhilft so Obst und Gemüse, aber auch beispielsweise Raps, zur Blüte und in weiterer Folge zu Früchten und somit zu Mehrertrag.

Seit ein paar Jahren geben die Honigbienen allerdings Anlass zur Sorge, da große Winterverluste festgestellt wurden. Bisher weiß man: Schuld sind Milben, Viren und – der Mensch. Laut einer Studie liegt der Hauptgrund beim Treiben der Varroa-Milbe, die sich vom Blut der Bienen ernährt. In die Bisswunden dringen dann krank machende Viren in die Insekten ein. Der Parasit liebt warme Temperaturen, die er scheinbar im Winter 2011/2012 bei für die Jahreszeit zu hohen Temperaturen genoss. Die US-amerikanischen Bienen haben zusätzlich noch mit einer neu entdeckten Fliegenart zu kämpfen, die sich in die Bienenstöcke einnistet und die Bienen regelrecht vertreibt. Diese brechen dann zu einem Irrflug auf, der tödlich endet.

Der Mensch mitschuldig
Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA veröffentlichte Anfang diesen Jahres ein Gutachten, demzufolge Bienen auch durch spezielle Pflanzenschutzmittel sterben können. Um dies zu verhindern, schlug die Europäische Union vor, diese hochwirksamen Insektizide, die über den Fraß aufgenommen werden, auch Neonicotinoide genannt, zu verbieten, um das Bienensterben zu stoppen. Wirksam soll das Verbot ab 1. Dezember 2013 sein.

Gentechnik gegen das Bienensterben
Neben dem Verbot der EU von aggressiven Pestiziden, liefert der US-amerikanische Agrarkonzern Monsanto einen interessanten Ansatz. Er will den Feind Nummer 1 der Honigbiene, die Varroa-Milbe, mit Hilfe von Gentechnik bekämpfen. Das Verfahren, die sogenannte RNA-Interfenz, welches das Unternehmen entwickelt hat, ist von der Natur abgeschaut. Eine Lösung mit RNA-Molekülen soll den Bienen verabreicht werden. Diese Moleküle stören lebenswichtige Gene der Milben, darunter jene, die für die Ei-Ablage wichtig sind. RNA ist eine kürzere Form der DNA. Wissenschafler und sogar Monsanto selbst dämpfen die Euphorie jedoch noch etwas ein. Es sei noch nicht ganz geklärt, ob sich die Gene der Bienen genug von denen der Milbe unterscheiden, um die Bienen selbst durch die Lösung nicht zu schädigen. Man wolle weder bei den Milben, noch bei Pflanzen und schon gar nicht bei den Bienen gentechnisch etwas verändern, betont der Konzern.

 

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