Gemüseanbauer ziehen ernüchternde Bilanz
Vertragsanbauer von Kohl und Einlegegurken blicken auf ein schwieriges Jahr zurück. Ursachen sind das Wetter und der Mindestlohn.
In allen Anbauregionen, vom norddeutschen Dithmarschen bis Niederbayern und vom Rheinland bis in den Spreewald, hatten die Anbauer von Kohl und Einlegegurken zur Verarbeitung dieses Jahr mit Vertragseinbußen zu kämpfen. Grund dafür waren die Wetterextreme mit übermäßiger Trockenheit oder aber zu großer Nässe.
Regional sind jedoch sehr große Unterschiede zu verzeichnen: Lagen die Ertragseinbußen in Dithmarschen in einem niedrigeren Bereich, so sind diese im Süden Deutschlands deutlich höher ausgefallen und dürften teilweise über 30 Prozent im Vergleich zu 2014 betragen.
Mindestlohn tut das Übrige
Zu den widrigen Witterungsverhältnissen kommen noch niedrige Erträge durch gestiegene Betriebskosten. Insbesondere den Mindestlohn für die Saisonarbeitskräfte spüren die Vertragsanbauer.
Lediglich der Frischmarkt gestalte sich derzeit preislich etwas freundlicher, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilt. Um die Zukunft des deutschen Vertragsanbaus zu sichern, seien in der kommenden Anbausaison dringend Preisanhebungen erforderlich, fordert der DBV. Diese seien gerade wegen der von den Verbrauchern geschätzten regionalen Erzeugung auch im Markt durchsetzbar.