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Geht die Landwirtschaft unter?

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In den Medien hören und lesen wir im Moment viele Berichte über den angestiegenen Grundwasserspiegel und die Konsequenzen, die das für Privatleute hat: vollgelaufene Keller und nasse Wände. Aber wo sind die Berichte über die finanziellen Verluste, die den Landwirten aus dem steigenden Grundwasserspiegel entstehen?

Vielleicht ist Ihnen beim Vorbeifahren schon einmal aufgefallen, dass manche Äcker noch nicht geerntet wurden. Getreide, Mais und Rüben sind immer noch auf den Feldern zu finden, weil die Landwirte aufgrund der nassen Verhältnisse noch nicht ernten konnten.
Der Versuch zur Ernte hätte auch keinen Sinn gehabt. Die schweren Maschinen wären versunken und ggf. beschädigt worden und bei der Bergung der Fahrzeuge, hätten sich die Mitarbeiter einem Risiko für Leib und Leben ausgesetzt.
Im Newsletter zum Sicherheitsmanagement der gvf VersichrungsMakler AG (http://www.gvf.de/) hatten wir schon einmal über einen tödlichen Unfall beim Abschleppen eines Mähdreschers berichtet, der sich im letzten Jahr ereignete.

Warum steigt der Grundwasserspiegel auf den Feldern an?

Der Anstieg hat unterschiedliche Gründe, einige davon sind:

  • Drainagen auf den Feldern wurden teilweise seit gut 20 Jahren nicht repariert, da sich weder die Unterwasserbehörden noch die Gemeinden für die Erneuerung zuständig fühlen. Beschädigte Drainagen laufen dadurch mit Schlamm voll und können ihren eigentlichen Zweck, das Wasser abfließen lassen, nicht mehr erfüllen.
  • Aus vielen großen Löchern des Tagebaus entstehen Seen. Wenn das Wasser in diesen Seen ansteigt, erhöht sich auch der Grundwasserspiegel auf umliegenden Feldern.
  • Grundwasserableitungen für öffentliche Baumaßnahmen wurden teilweise unzureichend konstruiert. Dadurch kommt es ebenfalls zu einen Anstieg des Grundwassers.
  • Mancher Bergbau, der früher das Grundwasser künstlich herabsenkte, ist nicht mehr in Betrieb

Können die Landwirte ihre Ente noch retten?

Ja und nein. Wenn sich die Bodenverhältnisse bessern, kann die Ernte zwar noch eingeholt werden, sie wird aber mit großen finanziellen Verlusten verbunden sein.
Getreide und Mais sind wohl nach der anhaltenden Nässe und dem langen Winter nur noch für die Bestückung von Biogasanlagen zu verwenden. Zuckerrüben haben ihren Zuckergehalt verloren – ob die Zuckerraffinerien die Ernte noch annehmen, ist fraglich.
Außerdem ist die bereits ausgebrachte Saat häufig verfault. Ein Keimen der Samen ist nicht zu erwarten.

Wenn wir auf unsere Ausgangsfrage zurück kommen, müssen wir leider antworten, dass die Erhöhung des Grundwasserspiegels und die damit verbundenen Ernteausfälle tatsächlich den nassen Untergang für einige landwirtschaftliche Betriebe bedeuten wird.

Sind Sie ebenfalls von der Erhöhung des Grundwasserspiegels betroffen?
Was ist der Grund der Erhöhung?
Welche Konsequenzen ergeben sich für Sie?

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