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Geflügel: Deutsche Betriebe durch Osteuropa-Importe gefährdet?

Die deutsche Geflügelwirtschaft sorgt sich um steigende Importe von Geflügel aus Osteuropa mit niedrigen Tierschutzstandards.

Vergangene Woche vermittelten Vertreter der deutschen Geflügelwirtschaft Agrarpolitikern im Bundestag ihre Sorgen. Immer mehr Importe von Geflügel aus Ländern mit deutlich niedrigeren Tierschutzstandards drängen auf den Markt. „Mit jedem importierten Kilogramm Geflügelfleisch aus Osteuropa kommt weniger Tierschutz nach Deutschland“, mahnte der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), Friedrich-Otto Ripke. Zugleich machte er darauf aufmerksam, dass nationale Alleingänge und weitere Verschärfungen im Umwelt- und Tierschutzrecht tierwohlorientierte deutsche Betriebe im Bereich Geflügel zu zerstören drohten.

Bei Geflügel keine Vollversorgung mit deutscher Ware

„Wir haben schon heute beim Geflügel keine Vollversorgung mehr mit deutscher Ware“, betonte Ripke. Bei den Puten liegt der Selbstversorgungsgrad bei 73 Prozent, bei den Gänsen bei 15 Prozent. “Selbst bei den Hähnchen mittlerweile deutlich unter 100 Prozent”, so Ripke. Damit die deutschen Betriebe den Anforderungen gerecht werden und somit mit den Importen mithalten können, fordert er Hilfe durch die Bundesregierung

Ripke befürchtet, dass in den nächsten Jahren die Anzahl der Geflügelbetriebe um 30 Prozent zurückgeht, wenn sich nichts ändert. Die deutschen Betriebe seien für mehr Tierwohl offen, doch die Billigimporte drängten diese an die Wand.

Der ZDG stellt an die Bundesregierung konkrete Forderungen

➤ eine vollständige Mehrkostenerstattung für mehr Tierwohl

➤ praxistaugliche Lösungen für den Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Umweltschutz

➤ eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung für Geflügelfleisch in der Gastronomie

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