Tierhaltung

Gefährdete Rasse 2015: Das Deutsche Karakulschaf

Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese zu schützen und auf sie aufmerksam zu machen. Traditionell wird jedes Jahr eine andere Rasse in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Dieses Jahr genießt das Deutsche Karakulschaf die breite Aufmerksamkeit.

Die aktuelle Population in Deutschland des ursprünglich aus Asien stammenden Schafes umfasst derzeit 217 Herdbuchmuttertiere und 17 gekörte Böcke. Das Karakulschaf ist eine der ältesten Haustierrassen der Welt. Schon vor mehr als 4.500 Jahren belegen in Uruk am Euphrat gefundene Tonabbildungen die Haltung von Schafen dieses Typs.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurden etwa 60 Tiere nach Deutschland importiert. Hochburg war die Universität in Halle, die diese Rasse seitdem züchtet. In den 1960er und 1970er Jahren wurden die Felle der Lämmer zu Produktion für die damals modernen sogenannten Persianermäntel genutzt. Nachdem das Tragen von Pelzen aus der Mode kam, brach auch der Tierbestand in Deutschland fast vollständig zusammen. Heute werden die Tiere nur noch wegen ihres schmackhaften, wildähnlichen und fettarmen Fleisches gehalten.

Allein den Aktivitäten der Universität in Halle und wenigen Züchtern sei es zu verdanken, dass die anspruchslose, widerstandsfähige und langlebige Rasse in Deutschland überhaupt noch erhalten sei, heißt es aus der GEH. Den Namen haben die Schafe der besonderen Lockenausbildung des Fells bei frischgeborenen Lämmern zu verdanken. „Kar-gjull“ bedeutete im Assyrischen „Schwarze Rose“.

Die GEH zeigt auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin (16. bis 25. Januar) in der Tierhalle (25) einen Bock, acht Muttertiere und ein Dutzend Lämmer.

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