Fuchsbandwurm: Extrem gefährlich und auf dem Vormarsch
Der Fuchsbandwurm gilt als Mysterium, ist nur einige Millimeter lang und nicht nur Produkt von Panikmache durch Gesundheitsbehörden, sondern wirklich gefährlich, für Mensch und Tier. Und – er ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Der Parasit kommt in allen Bundesländern vor, wobei die südwestlichen Länder, wie Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg am schlimmsten betroffen sind.
Der Fuchsbandwurm verdankt seinen Namen der Tatsache, dass er im Darm des Fuchses gedeiht und lebt. Die Tiere scheiden den Wurm mit dem Kot aus und infizieren so Beeren, bodennahe Sträucher und Gräser. In den letzten 30 Jahren sind Infektionen rapide angestiegen. Das liegt daran, dass der Fuchs, wie viele andere Tiere auch, immer mehr die Scheu vor dem Menschen verliert und sich so auch am Waldrand und in der Nähe von Siedlungen, Bauernhöfen und Kulturweiden aufhält. Spaziergängern und Wanderern ist abzuraten, zum Beispiel Walderdbeeren zu essen. Landwirte gehören zu einer großen Risikogruppe. Dabei ist bei Arbeiten am Waldrand besondere Vorsicht geboten. Die Larven können auch nach der Berührung an der Hand haften bleiben und so beim Kontakt der Hände mit dem Mund aufgenommen werden.
Verheerende Auswirkungen
Wenn Bandwurmlarven in den menschlichen Körper kommen, befallen sie vor allem die Leber und wachsen zu einem schwammartigen Gewebe heran. Das Fatale daran ist, dass der Befall des Körpers, ähnlich wie bei vielen Krebsarten, anfangs keine Schmerzen verursachen. Symptome in weiter folge können Abgeschlagenheit, Schmerzen im Oberbauch oder auch Gewichtsverlust sein und enden oft in Gelbsucht. Wenn man die Krankheit nicht behandelt, endet sie meist tödlich. Der Wurm kann auch Katzen und Hunde befallen, die den Parasiten dann mit ihren Hinterlassenschaften auf dem Betrieb oder im Feld hinterlassen können. Die gute Nachricht: Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich.
Da der Schlüssel zum Fuchsbandwurm der Fuchs ist, versuchen Forscher seit einigen Jahren dem Parasiten über „Meister Reinecke“ den Kampf anzusagen. Wissenschaftler kamen drauf, dass Krebsmedikamente, die mit Hilfe von Ködern den Füchsen schmackhaft gemacht werden sollen, den Wurm abtöten könnten, weil er sich ja im Körper zu einem tumorartigen Gewächs entwickelt. Großflächige Versuche wurden bereits unternommen, bestätigt wurde die Effizienz der Methode allerdings noch nicht.