Fleischmarkt: Weltweiter Boom, Europa bremst
Trotz Vegi-Boom erlebt der Fleischkonsum einen Aufschwung, zumindest global, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) in einem Situationsbericht vorlegte.
Der vermehrte Fleischverbrauch liegt nicht zuletzt an der wachsenden Weltbevölkerung und der wirtschaftlichen Entwicklung und wird von der „Food and Agriculture Organisation” (FAO) der Vereinten Nationen und der „Organisation for Economic Cooperation and Developement”, kurz OECD, mit einer kontinuierlichen Steigerung prognostiziert. Die Organisationen beziffern die voraussichtliche Steigerung von 297 Millionen Tonnen 2011 auf 350 Millionen Tonnen bis zum Jahr 2021, wobei die Zuwächse bei Geflügelfleisch mit 2,2 Prozent pro Jahr deutlicher ausfallen als bei Rindfleisch (+ 1,8 Prozent) und Schweinefleisch (+ 1,4 Prozent). Die Europäische Union ist mit jährlich rund 45 Millionen Tonnen der weltweit zweitgrößte Fleischlieferant. An der Spitze bleibt China mit circa 80 Millionen Tonnen. Unterteilt nach Fleischarten lieferte die EU 2011 bei Schweinefleisch 21 Prozent, bei Rind- und Geflügelfleisch 12 Prozent und bei Schaf- und Ziegenfleisch 7 Prozent des Weltaufkommens.
Die Fleischerzeugung innerhalb der EU wird voraussichtlich 2013 um 0,6 Prozent und bis 2014 um 1,4 Prozent schrumpfen. Im Gegensatz zu Rind- und Schweinefleisch wird Geflügel leicht zulegen. Als ein Grund für den Rückgang der Schweinefleischproduktion werden die neuen EU-Haltungsbestimmungen für Sauen genannt. Für 2013 wird eine Abnahme der Schweinefleischproduktion von 3 Prozent befürchtet. Die Schaf- und Ziegenproduktion wird sich nach einem Rückgang dieses Jahr auf eine stabile Entwicklung einpendeln.
Wenn man Deutschland fokussiert, ist ebenfalls nach Anstiegen in 2010 und 2011 seit 2012 ein Rückgang in der allgemeinen Fleischproduktion von 2 Prozent zu verzeichnen. Geschrumpft ist vor allem die Rind- und Schweinefleischproduktion, Geflügel hingegen erlebt auch hier einen leichten Anstieg.