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Fleisch und Eier: Zweinutzungshühner liefern bessere Qualität

Die Universität Hohenheim ließ Probanden Fleisch und Eier von Zweinutzungshühnern beurteilen und kam zu einem eindeutigen Ergebnis. Doch in der Praxis hat diese Nutzungsweise noch einen Haken.
  • Zweinutzungshühner sind nach dem Verbot des Kükentötens besonders interessant
  • Universität lässt Fleisch und Eier von Zweinutzungshühnern sensorisch testen
  • Schwierige Marktlage

Zweinutzungshühner – als Fleisch- und Eierlieferanten – liegen im Trend. Gerade nach dem Verbot des Kükentötens, das seit Anfang 2022 in Kraft ist, erfährt die Haltungsart erhöhte Aufmerksamkeit. Wie aus einer Studie der Universität Hohenheim und des Naturland-Verbandes Baden-Württemberg hervorgeht, haben Zweinutzungshühner einen entscheidenden Vorteil: Sowohl das Fleisch als auch die Eier schmecken besser. Studenten der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn testeten und beurteilten die sensorischen Eigenschaften von Fleisch und Eiern aus ökologischer Produktion. Dafür haben sie Aussehen, Geschmack und Geruch mehrerer Linien von Zweinutzungshühnern analysiert, verkostet und systematisch bewertet

Universität lässt Fleisch und Eier von Zweinutzungshühnern sensorisch testen

Im Test standen vier Linien von Zweinutzungshühnern aus ökologischer Produktion sowie Hühner beziehungsweise Eier aus dem Supermarkt zum Vergleich. Anhand eines mehrteiligen Fragebogens beurteilten die Studenten die sensorischen Eigenschaften von Brust, Flügel und Schlegel sowie vom Sud und den Eiern. Auch wenn es sich nur um einen ersten Test handelt, an dem nur wenige Personen teilnahmen, lässt sich das allgemeine Urteil kurz zusammenfassen: „Zweinutzungshühner schmecken besser!“ Obwohl ohne Salz oder andere würzende Zutaten gekocht, konnten sie vor allem durch ihr Aroma überzeugen. Sollten sich diese Ergebnisse in weiteren Tests bestätigen, könnten Zweinutzungshühner von den Verbraucher:innen stärker akzeptiert werden und zu deren weiteren Verbreitung beitragen.

Zweinutzungshühner: Schwierige Marktlage

Laut der Universität Hohenheim vertreiben nur wenige Pionierbetriebe in Baden-Württemberg Zweinutzungshühner. „In Baden-Württemberg gibt es derzeit keinen Markt für Zweinutzungshühner“, so Dr. Beate Gebhardt. Abhilfe schaffen will hier das Projekt „Zweiwert“. Gemeinsam mit weiteren Partner:innen wollen der Naturland-Verband und die Universität Hohenheim ein regionales Netzwerk schaffen, um die Wertschöpfungskette „Zweinutzungshuhn“ in Baden-Württemberg aufzubauen. Denn oft sind die bestehenden Produktions- und Lieferstrukturen noch nicht ausreichend. Vielfach scheitere die Vermarktung an ganz banalen Dingen, beschreibt Prof. Dr. Kiefer: „So können Zweinutzungshühner in gängigen Schlachtbetrieben oft nicht verarbeitet werden, weil die Schlachtlinien nicht auf ihre Größe ausgelegt sind.“

Foto: Countrypixel/Adobe Stock

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