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Feldmäuse: Ministerium sagt Nein zu Bioziden

Die milden Temperaturen des vergangenen Winters führen zu einer extrem starken Population der Feldmäuse, vor allem in den östlichen Bundesländern.

Von bis zu 2.000 Mäusen pro Hektar ist die Rede. Betroffen sind vor allem Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. In Brandenburg sei es noch nicht ganz so schlimm, sagt Karsten Lorenz, Acker- und Pflanzenbauexperte beim Landesbauernverband Brandenburg (LBV) im Gespräch mit gruuna.com. Er zeigt sich aber trotzdem enttäuscht über die ablehnende Haltung des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) zur Verwendung von Bioziden.

„Wir, beziehungsweise der Thüringer Bauernverband, hatten versucht, die Freigabe für Biozide zu erhalten. Da sind wir aber gescheitert.“, so Lorenz. „Wir würden eine gesamtdeutsche Lösung bevorzugen, doch das Ministerium ist der Meinung, die Population sei nicht so schlimm, dass man mit Bioziden arbeiten müsse“, signalisiert Lorenz Unverständnis für die Entscheidung aus Berlin. Das Ministerium verweist bei der Antwort auf die Möglichkeit, nachwievor mit Sitzkrücken für Greifvögel als natürliche Feinde oder Legeflinten zu arbeiten.

Den Grund, dass sich die ungeliebten Nager in den östlichen Bundesländern mehr ausbreiten als etwa im Süden der Republik, sieht Lorenz in der Bodenbeschaffenheit. „Der Boden enthält hier weniger Ton, dadurch ist er wärmer. Das lieben die Mäuse.“ Auch die Tatsache, dass in den östlichen Bundesländern oft pfluglos gearbeitet wird, spiele eine Rolle für die starke Population der Feldmäuse, erklärt der LBV-Experte.

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