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EU stellt Junglandwirte in den Mittelpunkt

Beim Agrarrat in Sofia wurde noch einmal die Rolle der Junglandwirte für die Zukunft der Landwirtschaft bekräftigt. Der BDL sieht die Nachwuchsprobleme umfangreicher.

Beim Agrarrat in Sofia haben die EU-Agrarminister noch einmal die Notwendigkeit, junge Landwirte mehr zu unterstützen, unterstrichen. Ziel ist, junge Menschen in der Landwirtschaft zu halten und den ländlichen Räumen eine Zukunft zu geben beziehungsweise wiederzubeleben.

“Jugendarbeit” Teil der GAP 2020

Als wichtigen Bestandteil der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2020 hat die EU-Kommission die Nachwuchssorgen schon im November des vergangenen Jahres in der Mitteilung „Ernährung und Landwirtschaft der Zukunft“ zusammengefasst. Demnach sollen unter anderem junge Menschen, wie es heißt, verstärkt für den Beruf des Landwirtes gewonnen werden. Das soll in den Mitgliedstaaten durch die Nutzung der Befugnisse in Bereichen wie Grundsteuer, Planung und Qualifizierung gelingen.

Erbschaftsrecht und Sozialpolitik anpassen

„Um zukunftsfähig zu sein, braucht der Agrarsektor junge, dynamische, für den technischen Wandel offene Fachkräfte”, so BMEL-Staatssekretär Hermann Onko Aeikens: Junglandwirte und Betriebsgründer bräuchten auch in Zukunft gute Perspektiven zum Einstieg in den landwirtschaftlichen Sektor. Aeikens sieht für die Sicherung der Landwirtschaft vor allem die Schaffung guter Bedingungen beim Erbschaftsrecht und in sozialpolitischen Fragen.

Dem BDL genügt “jung und dynamisch” nicht

Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) sieht die Landwirtschaft nur zukunftsfähig, wenn die GAP umgekrempelt wird. Die Agrarsubventionen sollten demnach umstrukturiert werden. “Wir Junglandwirte wollen die Zukunft der Landwirtschaft nachhaltiger gestalten und dafür sorgen, dass die langfristige Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln genauso gesichert ist wie unsere Kulturlandschaften“, Christoph Daun, stellvertretender BDL-Vorsitzender. Doch das Zwei-Säulen-System mit flächengebundenen Direktzahlungen setze andere Schwerpunkte und habe darum aus seiner Sicht seine Halbwertzeit erreicht.

„Die Flächenprämie wird häufig an den Verpächter durchgereicht. Sie lässt die Pachtpreise steigen, während die Höhe der Direktzahlungen sinken wird“, bringt Daun das Anliegen des BDN auf den Punkt. Er kritisiert, dass landwirtschaftliche Flächen oft ausschließlich für den Erhalt der Prämien bewirtschaftet würden und für die eigentliche Produktion nicht mehr zur Verfügung stünden. „Darum brauchen wir eine grundsätzliche Neugestaltung der GAP. Sie muss zielorientierter und weniger durch Maßnahmen gesteuert sein“, so der BDL-Vize.

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