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EU-Kommission will Flächenstilllegung aussetzen

Die EU-Kommission machte den Vorschlag, in diesem Jahr die Flächenstillegung auszusetzen – unter bestimmten Bedingungen.
  • EU-Kommission schlägt vor, Flächenstillegung auszusetzen
  • Stickstoffbindende Pflanzen und Zwischenfrüchte statt Brachland
  • Aussetzen der Flächenstillegung als Antwort auf Bauernproteste

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, 2024 die Flächenstillegung auszusetzen. Vorgeschrieben ist, dass ein Mindestanteil von Ackerland nicht produktiv oder mit Landschaftselementen, zum Beispiel Hecken oder Bäumen, angelegt wird. Landwirtschaftliche Betriebe mit weniger als zehn Hektar Ackerland sind in der Regel von dieser Verpflichtung ausgenommen. Die Kommission sieht nun die Möglichkeit vor, dass alle Landwirte in der EU von dieser Verpflichtung ausgenommen werden und weiterhin für ihre GAP-Direktzahlung in Betracht kommen – unter bestimmten Bedingungen.

Stickstoffbindende Pflanzen und Zwischenfrüchte statt Brachland

Stattdessen will die EU-Kommission akzeptieren, wenn auf sieben Prozent der Ackerflächen stickstoffbindende Pflanzen, wie Linsen oder Erbsen, oder Zwischenfrüchte angebaut werden. Die Kombination aus stickstoffbindenden Pflanzen und Zwischenfrüchten ist ebenfalls möglich. Das bringt eine Reihe von Umweltvorteilen für die Bodengesundheit mit sich, unter anderem für dessen biologische Vielfalt und für die Begrenzung der Nährstoffauswaschung. Die Kulturen sollen ohne Pflanzenschutzmittel angebaut werden, um die Umweltziele der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)  zu wahren.

Die 27 EU-Mitgliedstaaten müssen jetzt abstimmen, ob der Plan der Kommission umgesetzt wird. Entscheiden sich die Staaten dafür, gilt die Regelung rückwirkend zum 1. Januar 2024. Länder, die die Ausnahmeregelung national anwenden möchten, müssen das dann der EU-Kommission innerhalb von 15 Tagen mitteilen, damit die Landwirte so bald wie möglich informiert werden können.

Aussetzen der Flächenstillegung als Antwort auf Bauernproteste

Der Vorschlag der EU-Kommission gilt unter Experten als Antwort auf die Bauernproteste. In Brüssel will man den mit vielen Schwierigkeiten konfrontierten Landwirten so unter die Arme greifen. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, der Vorschlag biete den Bauern und Bäuerinnen zusätzliche Flexibilität. „Sie sind das Rückgrat der Ernährungssicherheit der EU und das Herzstück unserer ländlichen Gebiete.“ Vizepräsident Maroš Šefčovič ergänzte, dass diese stabilisierende Maßnahme dabei helfen könne, den Druck zu verringern, dem sich die Bauern und Bäuerinnen ausgesetzt fühlten. Es gehe darum, dass sie in diesen Zeiten hoher Unsicherheit wirtschaftlich überleben könnten.

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