EU-Agrarminister-Treffen: Vertrauen der Verbraucher wiedergewinnen
Am 25. und 26. Februar trafen sich die Macher der europäischen Agrarpolitik in Brüssel und es ging nur um eins: Wie kann man solche Lebensmittel-Skandale, wie sie in jüngster Zeit passiert sind, vermeiden?
Die Agrarminister aus den 27 EU-Mitgliedsstaaten berieten sich zwei Tage lang darüber, wie man die Herkunft der Lebensmittel sicherer machen kann und welche Konsequenzen vor allem aus der Causa „Pferdefleisch in Fertigprodukten” zu ziehen sind, um das Vertrauen der Verbraucher wieder gewonnen werden kann. Deutschland pochte auf eine rasche Änderung der EU-Regeln zur Etikettierung von verbreitetem Fleisch. „Auf jeder Packung, die in den Handel geht, muss das Herkunftsland stehen”, so Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU). Aigners österreichischer Amtskollege Niki Berlakovich (ÖVP) fordert einen „Europäischen Reisepass” für Lebensmittel. „Wenn man sieht, dass heute Fleisch durch halb Europa reist, um in einem Lebensmittel wieder anzukommen, da haben die Konsumenten ein Recht darauf zu wissen, woher das Fleisch kommt“, so der Landwirt und Politiker aus der Alpenrepublik.
Fertigprodukte, ja – aber transparent
Frankreich beispielsweise hat inzwischen eine verschärfte Kennzeichnungspflicht für Fertigprodukte erlassen. EU-weit ist eine solche Vorschrift allerdings umstritten. Aus Großbritannien und Irland kommt Widerstand, weil befürchtet wird, dass so zu sehr in den Handel eingegriffen werde. Beim Treffen in Brüssel gab sich Irlands Agrarminister Simon Coveney, der auch den Vorsitz der Debatte innehatte, kooperativ: „Wir haben ja auch schon Konsequenzen aus dem Pferdefleischskandal gezogen und machen EU-weit DNA-Tests, erst mal für einen Monat, vielleicht noch einen zweiten Monat.” „Danach wissen wir, was zu tun ist”, so der Politiker weiter.
Als Fazit des Treffens kann man also ziehen, dass eine gemeinsame Einigung aller Staaten noch auf sich warten lässt, wohl wieder auf Kosten der Verbraucher und der ehrlichen Landwirte.