PflanzenbauTechnik

Essbare Städte: Konkurrenz für Direktvermarkter?

Essbare Städte – ein Trend schwappt seit einigen Jahren durch Deutschland – Leute essen ihre Städte? Hinter den abgefahren klingenden Konzepten stecken Gemeinschaftsgärten, aus denen die Bewohner der Städte ihr Obst und Gemüse beziehen können und das kostenlos. Gleichmäßig auf die Bundesrepublik verteilt sprießen entsprechende Initiativen und deren Pflanzen aus dem Boden. Gepflanzt wird durch den sprichwörtlichen Gemüsegarten. Von Blumenkohl über Salat, bis hin zu Kräutern, wie Salbei. Von „Urban Gardening“ ist die Rede.

Eine solcher essbaren Städte findet man im westfälischen Minden. Die Initiative, welche die Stadt in „Speiseräume“, wie sie es nennt, eingeteilt hat, besteht seit Mai 2013 und ist seit kurzem sogar ein eingetragener Verein. Man arbeitet eng mit der Stadtgärtnerei zusammen. Budget gibt es keines, der Verein ist auf Spenden, die meist durch Arbeitskraft fließen, angewiesen. So transportiert zum Beispiel der Mindener Bauhof Pflanzenkisten zwischen den „Speiseräumen“ kostenlos hin und her. Die Stadt Minden hat auch die Flächen zur Verfügung gestellt, bis auf eine. Die gehört der evangelischen Gemeinde.

Nun könnten sich Verbraucher fragen: „Warum auf Wochenmärkte gehen, wenn man hier das Gemüse umsonst haben kann?“ gruuna.com fragte bei der Initiative „Essbare Stadt Minden e.V.“ nach, wie man das Verhältnis zu landwirtschaftlichen Direktvermarktern aus der Region sieht.  Als Konkurrenz für Landwirte empfindet sich Stefan Schröder, einer der Initiatoren, auf keinen Fall. „Im Gegenteil, wir sind quasi ein Werbeschaufenster für die Sache an sich“, sagt der Westfale. „Erstens sind wir noch nicht so weit, dass wir die ganze Region versorgen können und zweitens sehen Besucher und zufällige Passanten erst, wie viel Arbeit das ist“, ist Schröder überzeugt. „Die wissen dann die Produkte, die sie auf dem Wochenmarkt bekommen, erst zu schätzen.“ „Wir arbeiten sogar mit den Standbetreibern zusammen. So machen wir zum Beispiel Kochevents auf dem Wochenmarkt.“, so der Mindener.

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