Erster Marktbericht für Berlin und Brandenburg: Aufholbedarf bei vielen Bio-Produkten
Als Orientierung zur Bedienung des Bio-Marktes in Berlin und Brandenburg veröffentlichte das Ministerium den ersten thematischen Marktbericht.
- Agrarministerium Brandenburg legt ersten Bio-Marktbericht vor
- Ökologisch werden vor allem Getreide und Ackerfutter angebaut
- Wenig Bio-Obst
- Bio-Rindfleisch stellt in der ökologischen Tierhaltung eine Ausnahme dar
Mit Berlin und Brandenburg bietet sich für märkische Betriebe, die Bio-Lebensmittel produzieren, ein großer Markt und weiteres Wachstumspotenzial im Öko-Anbau. Wie aus dem ersten diesbezüglichen Marktbericht des Agrarministeriums in Potsdam hervorgeht, gilt das allerdings nicht für alle angebauten Kulturen. Der Bericht soll als Grundlage für die weitere Umsetzung des Ökoaktionsplans dienen.
Bio-Marktbericht: Vor allem Getreide und Ackerfutter in Brandenburg
Der Bericht zeigt, dass die Bio-Produktion in Brandenburg stärker als der Bundesdurchschnitt auf Bio-Getreide und -Ackerfutter ausgerichtet ist. So entfallen knapp 29 Prozent der Gesamtfläche auf Bio-Getreide (Bundesdurchschnitt 20 Prozent) und auf Ackerfutter 23 Prozent (Bundesdurchschnitt 14 Prozent). Geringere Bio-Anteile sind beim Grünland (Brandenburg: 39 Prozent, Bundesdurchschnitt: 48 Prozent) sowie bei Obst, Gemüse und Kartoffeln zu beobachten.
Bio-Obst derzeit nicht sehr relevant
Bio-Obstsorten sind in Brandenburg kaum vertreten. So entfallen von der bundesdeutschen Bio-Apfelfläche lediglich zwei Prozent auf Brandenburg. Bei den Strauchbeeren konzentriert sich der Bio-Anbau auf Kulturen, die für die Verarbeitung angebaut werden, wie Aronia, Sanddorn, Holunder oder Schwarze Johannisbeere. Von der nationalen Bio-Strauchbeerenfläche liegen 21 Prozent in Brandenburg.
Nachholbedarf bei Bio-Tierhaltung – mit einer Ausnahme
Ein im Bundesdurchschnitt deutlich geringerer Anteil an Bio ist ebenfalls in der Tierhaltung zu erkennen. Das zeichnet sich auch trotz wichtiger Verarbeitungsbetriebe bei Bio-Milchkühen ab. Der Anteil Brandenburgs am gesamten Bio-Bestand in Deutschland macht lediglich drei Prozent aus. Bei Bio-Schweinen erreicht Brandenburg einen Anteil von vier Prozent, bei Schlachtschweinen fünf Prozent. Bei Bio-Legehennen hat das bundesweit einen Anteil von sieben Prozent am nationalen Bestand, bei Bio-Geflügel (Masthähnchen, Puten, Saisongeflügel) lediglich drei Prozent.
Eine Ausnahme bildet die Produktion von Bio-Rindfleisch. Hier kommt Brandenburg auf 12 Prozent an der Erzeugung in Deutschland. Gestützt wird dieser Anteil durch den hohen Anteil an Bio-Mutterkühen von fast 16 Prozent der Bio-Bestände in Deutschland.
Foto: Alnatura/Lars Gruber (Symbolbild)