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Emissionen: Lachgas geht in Europa zurück

Während auf anderen Kontinenten die Lachgas-Emissionen steigen, gehen sie in Europa zurück.

Durch düngen gelangt Distickstoffmonoxid (N2O) – auch Lachgas genannt – in die Atmosphäre. Es ist neben CO2 und Methan das drittwichtigste durch menschliche Aktivitäten freigesetzte Treibhausgas. Durch die wachsende Nachfrage nach Lebens- und Futtermitteln könnten die Emissionen global künftig noch zunehmen. Das hat eine in der Zeitschrift Nature publizierte internationale Studie ergeben, an der unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt war. 

20 Prozent mehr Lachgas seit Industrialisierung

Lachgas entsteht nicht nur durch Tierhaltung, sondern auch durch Prozesse in der chemischen Industrie. Laut der Wissenschaftler befindet sich heute um 20 Prozent mehr N2O  in der Atmosphäre als in der vorindustriellen Zeit. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Anstieg beschleunigt, was auf Emissionen aus verschiedenen menschlichen Aktivitäten zurückzuführen ist. Insgesamt lagen die weltweiten N2O-Emissionen 2016 rund zehn Prozent über denen der 1980er-Jahre. 

N2O-Emissionen in Europa zurückgegangen

Wie die Studie weiter zeigt, sind die Lachgasemissionen in Ost- und Südasien, Afrika und Südamerika am höchsten. Besonders hohe Steigerungen weisen Schwellenländer auf, speziell China, Indien und Brasilien, wo Ackerbau und Viehbestand stark zugenommen haben. Gerade beim Reisanbau wird viel Lachgas freigesetzt. In Europa dagegen sind die N2O-Emissionen zurückgegangen, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der chemischen Industrie. Was die Emissionen aus der Landwirtschaft betrifft, führen die Forscher den Rückgang auf verschiedene Anreiz- und Schutzmaßnahmen zurück. So sind viele Landwirtschaft in westeuropäischen Ländern dazu übergegangen, Dünger effizienter einzusetzen, auch unter anderem um die Wasserbelastung zu reduzieren. Lachgas entsteht, wenn Pflanzen den Stickstoff aus zu viel organischem oder mineralischem Dünger nicht aufnehmen können. Mikroben erzeugen aus dem überschüssigen Stickstoff Lachgas. Besonders viel N2O entsteht, wenn den Bodenbakterien für die sogenannte Nitrifikation zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht. Das ist zum Beispiel durch hohe Wassersättigung, wie eben beim Reisanbau, oder durch Bodenverdichtung durch schwere Maschinen der Fall.

Foto: planet_fox/pixabay.com (Symbolbild)

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