Ein Landwirt als Gipfelstürmer
Volker Ehrlicher ist Vorstandsvorsitzender der Agroprodukt Sonnenberg e.G. in Thüringen – und begeisterter Bergsteiger. Im Januar erklomm er, finanziell unterstützt von der gvf VersicherungsMakler AG, dem Mutterunternehmen von gruuna, den Aconcagua in Argentinien. Und was für viele mehr nach kräftezehrendem Sport als nach erholsamem Urlaub klingt, war für Volker Ehrlicher der entspannendste Teil der vergangenen Monate. „Das ist der Teil, an dem ich auch für die nächste Zeit immer saugen muss. Eine schöne Erinnerung“, erzählt der Landwirt im Gespräch mit gruuna.
Der Gipfel des Aconcagua liegt 6962 Meter über dem Meeresspiegel. Der Berg ist damit die höchste Erhebung Amerikas und der südlichen Hemisphäre. Drei Wochen hat Ehrlicher im Januar dort verbracht. Immer im Gepäck: Ein Abfall- und ein Fäkal-Sack. Beides bekommen alle Bergsteiger beim Eintritt in den Nationalpark rund um den Aconcagua.
„Unser Gepäck wurde vom Eingang des Nationalparks mit Moulis bis ins normale Basislager auf 4200 Meter gebracht“, erzählt Ehrlicher. Er brauchte zwei Tage für den Aufstieg in das Lager. Vor dem Gipfelsturm besuchen die Bergsteiger dort auch einen Arzt. „Am Aconcagua gibt es inzwischen auch viel Massentourismus, und es gibt oft Leute die sich überschätzen und dann unter der Höhenkrankheit leiden.“
Von dem Basislager ging es dann für einen Tag in ein Hochlager auf 5500 Meter. Da dort keine Esel mehr als Träger zur Verfügung stehen, musste Ehrlicher fast 20 Kilo Gepäck schultern. „Ich hatte alles dabei, was man in der Höhe braucht. Mein Zelt, persönlichen Sachen, Essen und Gaskocher zum Beispiel.“ Gemeinsam mit anderen Bergsteigern schlug er im Hochlager sein Zelt auf. „Trinkwasser gibt es dort nicht. Wir mussten dafür Schnee schmelzen.“
Nach einem Regenerations-Tag zurück im normalen Basislager begann der Landwirt zusammen mit anderen Bergsteigern vom Hochlager den Weg zum Gipfel. „Wir sind am 13. Januar früh aufgestanden, haben Wasser bereitet und sind um halb 6 losgelaufen, im Dunkeln. Die Sonne hat uns gegen acht Uhr eingeholt“, erzählt er gruuna. Etwa um 16.30 Uhr stand er auf dem Gipfel. „Als ich oben war, hatten wir leider nur Nebel“, sagt Ehrlicher. Doch wirklich enttäuscht ist er nicht, denn er hatte schließlich das Ziel der Reise erreicht.
Der Abstieg dauerte anschließend nur zwei Tage. Im Basislager wurde auf den erfolgreichen Gipfelsturm angestoßen. Natürlich stilecht mit argentinischem Rotwein. „In der Höhe langen zwei Gläschen, weil der Alkohol so schnell wirkt.“
In Deutschland trainiert Ehrlicher vor allen seine Ausdauer. „Drei bis fünf Mal, je nach dem wie es die Arbeit zulässt, jogge ich fünf bis zehn Kilometer. Und ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, das ist auch ein bisschen Bewegung.“ Wenn eine Kletterreise bevorsteht, intensiviert er sein Trainingsprogramm und versucht sich auf die Höhe vorzubereiten. „In Jena gibt es eine Höhenkammer, da trainiert man in 4500 oder 5000 Metern auf dem Laufband oder fährt Fahrrad.“ Der nächste Bergsteiger-Urlaub steht für den Vorstandsvorsitzenden der Agroprodukt Sonnenberg e.G. in zwei Jahren auf den Plan. Dann soll es in den Himalaja gehen.