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Edeka: Reaktionen auf die Niedrigpreis-Kampagne

Nach der Veröffentlichung der Niedrigpreis-Kampagne von Edeka reagierten DBV-Präsident Rukwied, Bundesministerin Klöckner – und Edeka selbst mit einer Erklärung.

Seit Jahren wirbt der Lebensmitteleinzelhändler Edeka mit dem Claim “Wir lieben Lebensmittel”. Man will damit offenbar den Wert, vor allem regionaler Produkte suggerieren. Umso irritierender ist die aktuelle Kampagne zum 100. Geburtstag der Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover: “Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten”.

Rukwied: Edeka verramscht hochwertige Lebensmittel

Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisiert die Werbekampagne scharf: „Wir haben kein Verständnis dafür, dass Edeka zu seinem Jubiläum nichts anderes als „der niedrigste Preis“ einfällt. Hier sollen hochwertige Lebensmittel verramscht werden.” Wertschätzung von Essen und Lebensmitteln erzeuge man damit nicht. Qualität und Nachhaltigkeit, oder Zusammenarbeit in der Lieferkette bringe man so nicht nach vorne, so Rukwied. Er verlangt, dass das Bundeskartellamt dringend prüfen soll, ob Edeka erneut seine Marktmacht mit missbräuchlichen Methoden ausnutzt, um seine Werbeziele zu erreichen.

Klöckner zeigt Verständnis für Landwirte

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gibt sich diplomatischer: „Ich kann den Ärger der Bauern verstehen.” Es sei wie David gegen Goliath, wenn Bauern mit dem Handel verhandeln, zieht die Ministerin einen Vergleich. “Dass gerade Lebensmittel immer wieder für Lockangebote und für Dumpingpreise herhalten müssen, kann ich beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen.” Sie verstehe auch nicht, dass der Handel zwar beklagt, Verbraucher würden nicht mehr bezahlen wollen, aber selbst auf Tiefpreise setzen. “Da darf man sich nicht wundern, wenn Verbraucher sich daran gewöhnen. Am Ende badet das der Erzeuger aus, dem immer weniger bleibt. Das ist das Gegenteil von Nachhaltigkeit.”

Edeka entfernt nach Traktor-Blockade Plakate

Nachdem Landwirte mit Traktoren spontan die Zufahrt zum Edeka-Großlager in Wiefelstede bei Oldenburg blockiert hatten, reagierte die Supermarktkette. Die Erklärung: Mit dem Slogan „Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten“ seien nicht die Lebensmittel gemeint, sondern der Ort Essen bei Oldenburg. „Darüber hinaus gehen die angekündigten Preisreduzierungen der Produkte nicht zu Lasten der Landwirte, sondern werden ausschließlich von der Großhandlung getragen“, teilte Edeka Minden-Hannover am Montag mit. „Es war nie unsere Absicht, mit unserer Kampagne Landwirte und Erzeuger zu verärgern.“ Inzwischen hat Edeka Plakate entfernt.

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