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Düngen: Schweizer erfindet Verfahren zur Ammoniak-Reduktion

Durch die Wärmebehandlung von Gülle will ein Schweizer Student das Düngen umweltfreundlicher machen.

Gülle enthält neben für Pflanzen wichtigen Stickstoff auch Ammoniak. Ein Schweizer Wirtschaftsstudent hat ein Wärmeverfahren erfunden, mithilfe dessen Ammoniak in Gülle reduziert werden kann. Das System hat Raphael Iten zusammen mit Biologen, Agrarexperten und Ingenieuren entwickelt. Wie das Nachrichtenportal blick.ch berichtet, hat der 24-Jährige für die Umsetzung das Start-up PuraSystem gegründet. “Damit wollen wir dazu beitragen, dass die Landwirtschaft nachhaltiger wird”, zitiert blick.ch den Studenten. Wenn sich das Verfahren durchsetzt, würde beim düngen weniger Nitrat ins Grundwasser gelangen. Während bei der Aufbereitung für die Biogasanlage Ammoniak ohnehin entfernt wird, hatten Landwirte bei der Gülle für das Düngen bisher keine Möglichkeiten.

Vorerst nur Filterung von Schweinegülle

Das Verfahren, an dem Item mit seinem Team vier Jahre lang getüftelt hat, funktioniert vorerst nur bei Schweinegülle. “Die Wirkung wurde wissenschaftlich bestätigt. Ziel ist, dass alle Schweizer Bauern durch unser System eine Reduktion des Ammoniakgehalts in ihrer Gülle erreichen können”, so der Erfinder zu dem Schweizer Nachrichtenportal. Denn in einem weiteren Schritt soll auch die Gülle anderer Nutztiere gefiltert werden können.

Regelmäßig düngen mit weniger Wasserverschmutzung

Laut Unternehmen ist die Ammoniak-Reduktion um 60 bis 90 Prozent wissenschaftlich erwiesen. Das Verfahren funktioniere ganz ohne Chemie mittels neu entwickelter Stripping-Methode, schreibt PuraSystem auf seiner Internetseite. Landwirte könnten durch die Güllebehandlung ihre Felder regelmäßig düngen, ohne dabei das Grundwasser zu verunreinigen, so das Unternehmen weiter. Zudem entstehe während dem Verfahren aus dem herausgefilterten Ammoniak sogenanntes Ammonium, welches als Kunstdünger für den Garten benutzt werden könne.

Die weitere Entwicklung will Item durch Crowdfunding finanzieren. Er sammelt spenden über die Crowdfunding-Plattform wemakeit.com.

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