Die mit der Gurke
Schon seit 1996 besitzt der Spreewaldverein die Dachmarke Spreewald und vermarktet unter diesem Name verschiedene Produkte aus der Region.»Mit unserer Marke setzen wir Regionalität gegen Globalisierung«, sagte ein Vereinsmitglied in einem Zeitungsinterview. Damit ist die Regionalmarke die älteste in Brandenburg – und hat inzwischen viele Mitglieder. Und die produzieren nicht nur Gurken…
Nach der Wende war die Spreewald-Gurke eine der wenigen ostdeutschen Lebensmittel, das sich relativ gut am Markt halten konnte. Um die ganze Region in Brandenburg zu fördern, wurde 1992 die Regionalmarke eingeführt. Die Spreewaldregion liegt etwa 100 km südöstlich von Berlin. Sie erstreckt sich über Teilgebiete der Landkreise Spree-Neiße, Dahme-Spreewald und Oberspreewald-Lausitz sowie die kreisfreie Stadt Cottbus.
Man wolle eine „integrierte und vernetzte Entwicklung aller Lebens- und Wirtschaftsbereiche im Spreewald, von landwirtschaftlicher Rohstoffproduktion bis zur Lebensmittelveredelung in der Gastronomie“ erreichen. Wie auch bei anderen Marken setzt man vor allem auf ein Logo mit Wiedererkennungseffekt, um dem Verbraucher eine Orientierungshilfe anzubieten und die Bekanntheit und den Wiedererkennungswert von Spreewälder Produkten und Dienstleistungen zu steigern.
Entsprechend können nicht nur Erzeuger für ihre Produkte eine Anerkennung beantragen. Auch Gaststätten, ganze Betriebe, Hotels und Bootsführer in der Region arbeiten mit dem Logo. Dabei gibt es für jeden Bereich eigene Regionalitäts-, Qualitäts- und Umweltkriterien, die auf der Internetseite des Spreewaldvereins einzusehen sind. Die Einhaltung der Richtlinien wird regelmäßig überprüft. Das soll das Vertrauen der Verbraucher in die Produkte und Dienstleistungen, die die Marke tragen, steigern. Rund 750 Produkte aus über 60 Betrieben werben mit der Regionalmarke. Dafür zahlen sie 0,25 Prozent vom Umsatz an den Verein.
Unabhängig von der Regionalmarke gilt für die Gurken und den Meerrettich aus dem Spreewald ein europäischer Herkunftsschutz. Weltweit dürfen sich nur entsprechende Produkte aus der Region südöstlich von Berlin mit dem Zusatz „Spreewälder“ schmücken.