Deutsche Winzer mit Jahrgang zufrieden
Etwas weniger Ertrag, aber höhere Qualität
Die deutschen Winzer melden für 2015 mit rund neun Millionen Hektoliter einen Ertrag zwei Prozent unter dem des Vorjahres. Das zehnjährige Mittel ist somit erreicht. Doch was die Produzenten noch mehr freut, ist die Qualität des diesjährigen Jahrganges.
Die in diesem Jahr verarbeiteten Trauben werden vom Deutschen Weininstitut (DWI) als „kerngesund, voll ausgereift und sehr aromatisch“ beschrieben. Der Jahrgang bietet sowohl harmonische Weißweine und gehaltvolle Rotweine. Die Trockenbeerenauslese habe hochwertige edelsüße Spezialitäten hervorgebracht, so das DWI weiter.
Dass weniger Ertrag eine höhere Qualität ergibt, liegt am Vorgang während der Reifezeit. Während dieser Wachstumsperiode nimmt die Rebe eine bestimmte Menge an Zucker, Säuren und Mineralstoffen auf. Ist der Ernteertrag klein, verteilen sich die Inhaltsstoffe auf weniger Trauben.
Das Minus zum Vorjahr ist auf den sehr trockenen Sommer zurückzuführen, die dennoch unterschiedlichen Erträge in den 13 deutschen Anbaugebieten liegen an der Wasserspreicherkraft der Böden in den einzelnen Regionen.
Noch vor der Federnweißenlese waren die Winzer von einem Ertrag von rund 8,8 Millionen Hektoliter ausgegangen. Ausschlaggebend für die dann doch nur leichte Differenz zu 2014 sei der leichte Regen im Spätsommer gewesen, der die Erträge steigerte, wie DWI-Sprecher Ernst Büscher der Nachrichtenagentur dpa erklärt.