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DBV-Vize Schwarz: „EU-Düngeverordnung gefährdet produktive Landwirtschaft“

Der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Werner Schwarz, und der DBV-Umweltbeauftragte, Friedhelm Decker, proben den Aufstand gegen die strengen EU-Düngeverordnungen.

In einem Gespräch mit EU-Umweltkommissar Janez Potocnik forderte der DBV, dass sich das Düngerecht in Zukunft an den Erfordernissen der Praxis und am Bedarf der Pflanzen orientieren müsse. Das bewährte Konzept der bedarfs- und standortgerechten Düngung dürfe nicht durch von der EU-Kommission vorgeschlagene starre Obergrenzen für die Stickstoff-Düngung gefährdet werden, forderte Schwarz. Diese Obergrenzen gefährdeten das hohe Ertragsniveau und beispielsweise den heimischen Anbau von Brotweizen sowie die Qualität verschiedener Gemüsesorten, ist sich auch Decker der Wichtigkeit des Vetos bewusst. Dadurch drohe die Verlagerung dieser Produktion in Länder außerhalb der EU.

In dem Gespräch, an dem auch Karl-Heinz Florenz (CDU) als Mitglied des Umweltausschusses des EU-Parlaments teilnahm, räumte Umweltkommissar Potocnik ein, dass die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten nicht die Methodik einer standort- und bedarfsgerechten Düngung vorschreiben werde, wenn sichergestellt sei, dass die Nährstoffüberschüsse zurückgingen.

Schwarz und Decker zeigten dem EU-Kommissar auf, dass die Düngung in den zurückliegenden Jahren stetig optimiert worden sei. Die Stickstoffüberschüsse pro Hektar seien in Deutschland seit 1990 um rund 30 Prozent verringert worden. Desweiteren versuchten sie Potocnik zu überzeugen, dass die deutschen Landwirte den Gewässerschutz sehr ernst nehmen. Der DBV wirft der EU vor, die Landwirte vor unlösbare Probleme zu stellen, durch die sogar die produkte Landbewirtschaftung gefährdet sein.

Anlass für die Reaktion des Verbandes war wohl ein Mahnschreiben der EU-Kommission an Deutschland, in dem eine mangelnde Umsetzung der Nitratrichtlinie angemahnt wurde. Schwarz und Decker wiesen den Kommissar darauf hin, dass die an Brüssel gelieferten Messwerte nicht repräsentativ seien, da die Werte des deutschen Messstellennetzes allesamt von Problemstandorten stammen würden.

 

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